Kurz meine Sicht als Politisch aktiver.
Bei der Politik ist es immer so dass man möglichst alle erreichen möchte um später aus der Menge die wenigen wirklich interessierten zu gewinnen.
Hier beim Software Gedanken, sehe ich es folgendermassen:
Für die Verbreitung gibt es das sogenannte Henne/Ei Problem.
Wenn man Möchte dass etwas verwendet wird, dann muss es schon weit verbreitet sein. Gehen wir davon aus, dass unser Ziel ist, die Wirklich Freie Software zu Propagieren. Dann müssten wir aber erst die Masse bekommen die einen Defakto Standard etabliert.
Du Patricia möchtest die hauptsächliche Verbreitung der wirklich
freien Software an vor allem diejenigen die auch wieder etwas
zurück geben. Diejenigen die wieder an die Freie Software
beitragen sind Programmierer. Aus Erfahrung weiss ich, dass das
aufopfernde leidenschaftliche an einer bestimmten Sache nur einen
Bruchteil der Bevölkerung erreichen kann, was somit auch für
Entwickler gilt. Alle anderen kannst du nur durch Mehrwert
erreichen. Ich persönlich denke, dass wir die Leidenschaftlichen
Unterstützer einer freien offenen Software alle erreichen und
begeistern können. Sie sind aber leider nicht genug um Gewicht zu
bekommen. Damit wir erstens die Masse erreichen und zweitens diese
an den richtigen Orten bekommen, müssen wir unser Engagement also
an den Stellen und zu dem Zeitpunkt machen wo wir die zukünftigen
Entscheider und Nutzer finden und wo sie am empfänglichsten für
die jeweiligen Themen sind. Ich sehe das Life in unserer Firma. Es
ist einfach erstaunlich wie immer mal wieder Firmenentscheide für
eine Software daher kommen dass die Studenten in der Uni mit
unserer CAD Software gearbeitet haben.
Und dass sind wie gesagt die Schulen.
Henne/Ei Problem sind hier die Lehrer, die nicht in der Lage sind den richtigen Unterrichtsstoff aus der Unendlichkeit des Internets heraus zu ziehen und daher bei den Offiziellen Lehrmitteln und Programmen landen die meist durch Lobby Arbeit von Software Herstellern zugeschnittene Lehrmittel und Informationen bekommen.
Meiner Meinung nach ist somit der Erfolg der wirklich Freien
Software davon abhängig wie gut wir den Nachwuchs unterrichten.
http://medienundschule.ch/
http://www.swisseduc.ch/informatik/
Am besten wäre es wenn man es schaffen könnte das ein Offizielles
Lehrmittel mit freier Software arbeitet. Wir hätten hier am
Stammtisch diverse die sich dafür interessieren. Diverse
Diskussionen haben sich schon um schule und Kinder gedreht und wir
haben auch Engagements in diesem Bereich.
Grüsse Michel
Hoi zaemme,
Das sehe ich absolut nicht so und unsere bisherigen politischen oder auch künstlerischen Aktionen wie Freedomvote oder das Fotobuch waren sehr erfolgreich und haben international Anerkennung erfahren.
Ralf, du nennst dich selbst immer als gutes Beispiel, für mich zeigt es allerdings genau das es eben nicht klappt.
Dir ist der politische Aspekt egal und du bezeichnest Bürger als 'Wahlvieh'.
Nur die praktischen Eigenschaften von Freier Software zu erwähnen und das als Mehrwert zu verkaufen finde ich nicht sinnvoll. Daraus resultieren wenn überhaupt Benutzer_innen und keine Beitragenden. Freie Software lebt aber von der Beteiligung.
Dein Ansatz hat sicher auch seine Berechtigung, selbst wenn er wenig erfolgsversprechend erscheint, ob er jedoch bei der FSFE richtig aufgehoben ist, weiss ich nicht. Die fsfe ist in erster Linie eine politische Organisation.
Was RMS betrifft sehe ich es zum Teil ähnlich, einfach weil ich Radikalität nicht besonders mag. Kompromisse sind für mich jedoch durchaus vertretbar, wenn ich dadurch an Freiheit gewinnen kann.
Viele GrüssePatiHallo Simon, Pati und alle anderen
Somit sind wir wieder bei der Gretchenfrage angekommen: easy GNU/Linux oder RMS?
Der Workshop am Wochenende hat es meiner Meinung nach wieder gut gezeigt: RMS ist meilenweit von den Bedürfnissen und dem Verständnis der potentiellen Anwender entfernt. Ich sehe es invers zu Pati; das Begreifen und Unterstützen des Libre-Gedankens führt über die Zwischenstufe des Wechsels zu GNU/Linux. Damit wird eine neue Welt eröffnet, die auch die Bindungsstärke zu Freien Themen vorbereitet. Bestes Beispiel dafür sind viele von uns selbst. Ich zum Beispiel, der seit zwölf Jahren GNU/Linux nutzt aber erst einige Jahre später den Freien Gedanken für sich begriffen hat. Man kann die Normaluser nicht über Nacht von Null auf Hundert bringen; die Gefahr des Abschreckens ist viel zu gross.
Manchmal kommt mir der Gedanke, dass wir unsere (noch nicht) Freie Welt nur für uns behalten möchten. Das extreme Vorgehen wäre das richtige Mittel zum Zweck. Versteht mich nicht falsch, das ist keine Kritik sondern diskussionswürdig: Zerstörung von Freier Software durch Verbreitung. Wir können das gerne beim nächsten Treffen diskutieren.
Pati, du siehst EB als Nutzniesser; ich sehe sie als Plattform und Ermöglicher. Statt weiter rumzueiern haben wir hier ein reelle Gelegenheit.Politische Sichten interessieren keine Sau (bzw. nur Minderheiten). Wer so denkt, verkennt die Realität. Schaut euch die Wahlbeteiligung in Frankreich an oder euren Sitznachbarn im Tram oder der S-Bahn. Heute haben wir es überwiegend mit manipuliertem Wahlvieh zu tun (mehr von der Wirtschaft als von der Politik). Ideologie (RMS ist Weltanschauung) ist heute auf dem letzten Platz des Interesses angekommen, damit holt man wirklich niemanden mehr ab.
Wir haben nicht WPS-Office empfohlen sondern erwähnt. Und in aller Härte Pati, hör auf zu jammern wenn dir ein paar Tage vorher einfällt, dass du an jenem Wochenende zügelst; das kann ich überhaupt nicht leiden. Weniger Kritik und mehr Engagement wäre besser.
Bottom line: ich finde, wir haben es am Wochenende sehr gut gemacht und sollten diesen schmalen Pfad weiter verfolgen. Besser mit kleinen Schritten etwas erreichen als mit grossen Schritten abzustossen.
Patricia: ich meine nichts böse sondern nur konstruktiv und bin immer zum Austausch bereit.
Liebe GrüsseRalf
Am Montag, den 19.06.2017, 21:34 +0200 schrieb Patricia Möller:Hi Simon.- Generell hat sich wieder die Frage gestellt: Freie Software oder GNU/Linux: Brauchen wir eine wirklich freie Distro oder empfehlen wir etwas anwenderfreundliches? Im Vorfeld hat es einiges an Arbeit gebraucht, Trisquel zum laufen zu bringen und das kam bei der EB von dem was ich vernommen habe nicht sehr gut anInwiefern? Weil es zu 'exotisch' ist? Wenn wir das nicht vermitteln können, brauchen wir aus meiner Sicht nicht weiter machen. Klar ist es für das EB interessant GNU/Linux im Portfolio zu haben, dann müssen sie aber wohl einfach eine_n gut bezahlten Kursleiter_in einstellen. Ich finde immer noch wir sollten auf einer ganz anderen Ebene einsteigen. So wie RMS es auch tut, und mehr die politische Sicht in den Vordergrund rücken. Markus Dapp hat das in seiner Vorlesung zum Thema Freiheit und Software an der ETH sehr gut gemacht (auch nicht perfekt, aber immerhin gab es was) Die Idee von: 'es müssen nur genug viele mit GNU/Linux anfangen, dann werden die automatisch zu Freie Software Menschen' geht einfach nicht auf. Dazu habe ich das jetzt schon zu lange miterlebt. Eine Rücklaufquote von ca. 1 -3% finde ich einfach zu wenig.- Mit der Wahl kommt die Qual: Wir sollten uns meiner Meinung nach auf einige wenige dafür starke Applikationen fokusieren (z.B. nur Libre Office und WPS Office), nur die gängigen Browser etc. Dazu die Toolpage zusammenfassen oder weglassen, da dort einige Personen überfordert warenIhr habt WPS Office empfohlen? Liebe Grüsse Patricia _______________________________________________ Zurich mailing list Zurich@lists.fsfe.org https://lists.fsfe.org/mailman/listinfo/zurich_______________________________________________
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