nachfolgende Mail habe ich vor fast einer Woche an die Liste geschickt. Leider gab es bisher überhaupt keine Antwort.
Bitte um Antwort:
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Hallo,
(Für die FSFE: Der Sinn dieser Mail erschließt sich unten. Ihr werdet gebraucht und ich hoffe, Ihr macht mit!)
Johannes schrieb: Ich glaube, dass Du uns dabei helfen kannst. Abgesehen von den Portokosten ist es ja so, dass die ELUG keine Konstitution hat. SIe lebt von der Anerkennung ihrer Mitglieder, wobei sich unter "Anerkennung" jeder sein Ding vorstellen kann. Das finde ich ganz wunderbar, aber etwas problematisch, wenn jemand von uns nach draussen als "wir die ELUG" auftritt. Daher koennte es eventuell von Nutzen sein, wenn Du uns fuer die Anfragen Briefkopf und Unterschrift von Linuxhotel, WuT oder Patentwerk (passt ja vom Namen her :-) leihen koenntest. ALternativ koennte da auch die FSFE in Erscheinung treten.
Das Problem sehe ich auch. www.WuT.de können wir nicht nehmen. www.Patentwerk.de wäre von mir aus ok, aber es wirkt zu negativ in dem Zusammenhang. Die angeschriebenen Leute würden unnötig ängstlich gemacht. www.Linuxhotel.de wäre ok, unter dem Briefkopf könnten wir anfragen. Nachteil wäre jedoch die starke Verbindung mit Linux. Ich will vermeiden, daß das Problem "Freiheit der Datenformate" nur mit Linux verknüpft wird.
FSFE wäre m.E. eine ganz ideale Organisation für eine solche Anfrage, deshalb hier nochmal eine kurze Info für die FSFE, worum es geht:
In der Essener Linux User Group läuft zur Zeit ein Projekt, bei dem gängige Datenformate daraufhin untersucht werden, wie frei sie verwendbar sind. Ziel ist eine im Web und auf Papier veröffentlichte Tabelle, in der normale Computer-User (also nicht nur Fachleute) auf einen Blick sehen können, wie stark die Verwendung der von ihnen genutzten Datenformate eingeschränkt ist. Auf diese Weise soll das Bewußtsein gestärkt werden, freie Formate zu nutzen oder zumindest soll ein Unwohlsein entstehen, wenn man sieht, daß man seine Daten, Texte, Bilder in eine Verpackung steckt, für deren Öffnung der Empfänger bei irgendeiner Firma einen Brieföffner kaufen muß.
Als rechtliche Absicherung gegen die Gefahr, daß wir in der Veröffentlichung ggf. über ein Format aus Unkenntnis oder aus einem schlichten Fehler heraus Negatives verbreiten, finde ich es wichtig, diejenigen, die für die Formate zuständig sind (Inhaber der Formate, Gremien,...) anzuschreiben vor Veröffentlichung. Es sollen Einschreiben verschickt werden, in denen die Datenformats-Inhaber vor Veröffentlichung genau über das informiert werden, was wir über ihr Format veröffentlichen wollen. In den Schreiben soll eine Frist gesetzt werden, innerhalb derer die Datenformats-Inhaber Einspruch gegen die Veröffentlichung bzw. Korrekturen übersenden können.
Vom Inhaltlichen her glaube ich, daß dieses Projekt perfekt zur FSFE paßt. Ich hatte ja auch schon innerhalb der FSFE-Liste den Vorschlag gemacht, der eigentlich positiv aufgenommen wurde, doch dessen Verwirklichung an Zeitmangel scheiterte.
Nun ist die Situation so, daß ein paar engagierte ELUG-Mitglieder die Arbeitsleistung erbringen wollen. Doch wir haben das (oben schon erwähnte) Problem, daß irgendwer ja auf dem Briefkopf stehen muß, mit dem wir bei den Datenformats-Inhabern anfragen und auch die Veröffentlichung muß ja unter irgend einem Namen passieren.
Nach meiner rechtlichen Kenntnis (danke, Angelika!) ist es vorteilhaft, wenn hinter solch einer Aktion _kéin_ Gewerbetreibender steht, sondern eine Privatperson oder ein gemeinnütziger Verein. Grund ist, daß man Gewerbetreibenden (soweit ich weiß) rein formal automatisch ein gewerbliches Interesse unterstellt. Sehr schnell ist man dann bei wettbewerbsrechtlichen Problemen. Einem Privatmenschen oder einem Verein kann das (soweit ich weiß) nicht passieren, beide stehen rechtlich (soweit ich weiß) auf _sehr_ sicheren Füßen in einer solchen Veröffentlichung. Vielleicht könnte einer derjenigen, der die FSFE rechtlich berät, hierzu auch noch etwas sagen.
Frage also an die FSFE: Wärt Ihr bereit, diese Aktion zur FSFE-Aktion zu machen? Arbeitsmäßig käme nichts auf Euch zu, kostenmäßig auch nicht, damit Ihr die Kontrolle behaltet, würden wir zudem _jede_ Aktivität, die unter FSFE-Namen passiert _vorher_ mit Euch abstimmen.
Viele Grüße Reinhard
On Tue, Oct 09, 2001 at 08:13:26PM +0200, Reinhard Wiesemann wrote:
nachfolgende Mail habe ich vor fast einer Woche an die Liste geschickt. Leider gab es bisher überhaupt keine Antwort.
Huch, das ist der berühmte Zeitmangel...
In der Essener Linux User Group läuft zur Zeit ein Projekt, bei dem gängige Datenformate daraufhin untersucht werden, wie frei sie verwendbar sind. Ziel ist eine im Web und auf Papier veröffentlichte Tabelle, in der normale Computer-User (also nicht nur Fachleute) auf einen Blick sehen können, wie stark die Verwendung der von ihnen genutzten Datenformate eingeschränkt ist. Auf diese Weise soll das Bewußtsein gestärkt werden, freie Formate zu nutzen oder zumindest soll ein Unwohlsein entstehen, wenn man sieht, daß man seine Daten, Texte, Bilder in eine Verpackung steckt, für deren Öffnung der Empfänger bei irgendeiner Firma einen Brieföffner kaufen muß.
Als rechtliche Absicherung gegen die Gefahr, daß wir in der Veröffentlichung ggf. über ein Format aus Unkenntnis oder aus einem schlichten Fehler heraus Negatives verbreiten, finde ich es wichtig, diejenigen, die für die Formate zuständig sind (Inhaber der Formate, Gremien,...) anzuschreiben vor Veröffentlichung. Es sollen Einschreiben verschickt werden, in denen die Datenformats-Inhaber vor Veröffentlichung genau über das informiert werden, was wir über ihr Format veröffentlichen wollen. In den Schreiben soll eine Frist gesetzt werden, innerhalb derer die Datenformats-Inhaber Einspruch gegen die Veröffentlichung bzw. Korrekturen übersenden können.
Anfragen ist sicherlich schön, aber ich bin mir nicht sicher, ob nötig für Rechtssicherheit. Veröffentlichungen, welche Produkte oder anderes untersuchen stehen bei uns recht gut unter der Meinungsfreiheit. Problematisch wird das nur in schweren Fällen. Insofern glaube ich nicht, dass eine rechtliche Gefahr besteht.
Nun ist die Situation so, daß ein paar engagierte ELUG-Mitglieder die Arbeitsleistung erbringen wollen. Doch wir haben das (oben schon erwähnte) Problem, daß irgendwer ja auf dem Briefkopf stehen muß, mit dem wir bei den Datenformats-Inhabern anfragen und auch die Veröffentlichung muß ja unter irgend einem Namen passieren.
Das Engagement ist toll!
Nach meiner rechtlichen Kenntnis (danke, Angelika!) ist es vorteilhaft, wenn hinter solch einer Aktion _kéin_ Gewerbetreibender steht, sondern eine Privatperson oder ein gemeinnütziger Verein.
Vielleicht könnte einer derjenigen, der die FSFE rechtlich berät, hierzu auch noch etwas sagen.
Werde mal fragen.
Frage also an die FSFE: Wärt Ihr bereit, diese Aktion zur FSFE-Aktion zu machen? Arbeitsmäßig käme nichts auf Euch zu, kostenmäßig auch nicht, damit Ihr die Kontrolle behaltet, würden wir zudem _jede_ Aktivität, die unter FSFE-Namen passiert _vorher_ mit Euch abstimmen.
Die FSFE ist dabei. Zumindest von der deutschen Sektion aus, ist das ein definitives Ja. Bernhard
|| On Tue, 9 Oct 2001 20:25:10 +0200 || Bernhard Reiter bernhard@intevation.de wrote:
br> Huch, das ist der berühmte Zeitmangel...
War auch mein Problem - sorry, daß so lange keine Reaktion erfolgte. Mit Bürgerturm, WoS & Systems ist hier ein wenig landunter.
Euer Engagement ist toll und freut mich sehr.
br> Die FSFE ist dabei. br> Zumindest von der deutschen Sektion aus, ist das ein definitives br> Ja.
Von mir aus auch.
Wenn Fragen/Zweifel bezüglich der Formulierung/des Inhalts bestehen, zögert bitte nicht, uns anzusprechen.
Außerdem fände ich es sehr gut, wenn die Aktivitäten in irgendeiner Form archiviert würden, um ins FSF Europe Archiv zu gehen, damit wir einen Überblick darüber haben, was in unserem Namen geschieht.
Gruß, Georg
Hallo, ELUG & FSFE,
von der FSFE ist inzwischen eine positive Reaktion gekommen. Besten Dank an die Aktiven dort!
Ich schlage deshalb nun, nach Vorliegen der grundsätzlichen Zustimmung der FSFE zu diesem Projekt, vor, sobald irgendwelche Außenaktionen anstehen, diese der FSFE zu übertragen:
- Ich würde z.B. die absichernden Briefe an die Dateiformats-Inhaber formulieren, - diese würde ich der FSFE vorlegen zur Genehmigung - anschließend würde ich (mit Peters Hilfe hoffentlich) für das Drucken und den Versand der Briefe sorgen
Auf diese Weise belasten wir die FSFE nicht mit Arbeit und nicht mit Kosten. Außer natürlich, daß die FSFE die Briefe genehmigen muß.
Im Effekt würde es damit nach außen hin zu einer FSFE-Aktion - dies deutete sich ja schon an, als Johannes die Frage aufwarf, unter welchem Namen man denn diese Aktion machen sollte und die FSFE sich als ideale Organisation für diese Sache herauskristallisierte. Ich finde die sich nun abzeichnende Zusammenarbeit ganz toll. Kleiner Wermutstropfen für die ELUG ist bei dieser Vorgehensweise natürlich, daß "die Ehre" dieser Aktion bei der FSFE landet. Mich selbst stört das nicht, wer das anders sieht, möge sich melden.
Im Gegenteil finde ich es sinnvoll, wenn eine solche Aktion, die wahrscheinlich ziemliches Aufsehen erregen wird, sobald sie nach außen dringt, dieses Aufsehen auf eine gute Sache zieht. Wir können damit einen ganz hervorragenden Beitrag leisten, die FSFE und die dahinter stehenden Ideen noch mehr bekannt zu machen, indem wir von der ELUG aus uns auf das fachlich/inhaltliche konzentrieren, uns nach außen zurückhalten und den Außeneffekt ganz bewußt der FSFE überlassen.
Gedanklich gefällt mir das _sehr_ gut. Die ELUG ist damit so ein bißchen in einer Zuarbeiter-Funktion für die FSFE und das finde ich sehr sachgerecht und korrekt. In unzähligen Bereichen wird so gearbeitet: Fachlich qualifizierte Arbeitskreise arbeiten irgendwas aus, das dann von jemand anderem nach außen getragen wird.
Ich schreibe diese Gedanken deshalb so ausführlich, weil wir an dieser Stelle uns nun in der ELUG entscheiden müssen, ob wir diesen Weg gehen wollen, auf "die Ehre" einer eigenen Öffentlichkeitswirkung verzichten wollen und diese statt dessen bewußt und konsequent an die FSFE übertragen wollen.
Wie gesagt: Ich plädiere ganz eindeutig dafür. Wer das anders sieht, soll sich bitte jetzt melden "oder für immer schweigen"...
;-))
Viele Grüße Reinhard