Hallo allerseits,
die Dinge mit dem BMWi scheinen fortzuschreiten.
Zu den bereits beschriebenen Protagonisten hat sich nun vermutlich auch Univention gesellt, die Firma von Peter Ganten, der manchen von seinem Debian GNU/Linux Buch, den GNU/LinuxTag Distributionen oder seiner Arbeit als Wine-Sprecher bekannt sein könnte.
Univention ist auf GNU/Linux auf dem Desktop spezialisiert und wird eventuell eine Kampagne für "Internetcafes zu Freier Software" oder auch eine freie (auch wie in Bier) GNU/Linux Distribution zum Verteilen durchs BMWi machen.
Er rief mich vorhin an, um mir von seinem Gespräch mit dem Organisator für das BMWi zu berichten. Es scheint, daß der Organisator nur einen einzigen Ansprechpartner für die Community haben möchte und Peter fand, dies solle die FSF Europe sein.
Dieser Meinung bin ich auch.
Damit ergäbe sich prinzipiell folgendes Bild: die FSF Europe macht ein "Freies Internet für alle" Projekt als Teil der BMWi Kampagne und fertigt als eigenen Teil die Broschüre für Endbenutzer an.
Dazu gesellen sich dann die Unternehmen, die das Projekt unterstützen. Univention macht die Sache mit den Internetcafes & evtl. der Distribution, SuSE macht die Umstellung und Betreuung der Schulungszentren des DRK für ältere Menschen.
Mir wäre es zwar lieber, nur Freie Distributionen zu verwenden, aber es gibt realistisch betrachtet wohl niemand außer der SuSE, der es sich erlauben kann, die Installation, Schulung und Betreuung zu übernehmen. Und die Alternative wäre wohl, es bei reinen Microsoft-Lösungen zu belassen... was noch deutlich schlechter wäre.
Okay, die Broschüre scheint immer wahrscheinlicher zu werden. Wenn wir die Möglichkeit tatsächlich bekommen, wäre das wirklich eine großartige Gelegenheit.
Gruß, Georg
* Georg C. F. Greve (greve@gnu.org) [010801 20:38]:
Mir wäre es zwar lieber, nur Freie Distributionen zu verwenden, aber es gibt realistisch betrachtet wohl niemand außer der SuSE, der es sich erlauben kann, die Installation, Schulung und Betreuung zu übernehmen. Und die Alternative wäre wohl, es bei reinen Microsoft-Lösungen zu belassen... was noch deutlich schlechter wäre.
Auf jeden Fall, allerdings geb ich zu Bedenken, daß es in Deutschland mehr als 100 LUGs gibt, die man vielleicht darauf ansetzen könnte. Einige von denen veranstalten ja wirklich gute Sachen (TM) von hohem Niveau, um welche Städte geht es denn?
Meine Erfahrung hier in der Gegend ist, daß die wirklich engagierten doch zu einem nicht unerheblichen Teil debian verwenden. Allerdings kann ich das nicht mit Zahlen belegen, sondern mehr mein subjektiver Eindruck. Über die debian-user-de@jfl.de sollte man auch Leute finden.
Schönen Gruß Matthias
|| On Wed, 1 Aug 2001 20:48:23 +0200 || Matthias Kabel matthias.kabel@tyche.de wrote:
Mir wäre es zwar lieber, nur Freie Distributionen zu verwenden, aber es gibt realistisch betrachtet wohl niemand außer der SuSE, der es sich erlauben kann, die Installation, Schulung und Betreuung zu übernehmen. Und die Alternative wäre wohl, es bei reinen Microsoft-Lösungen zu belassen... was noch deutlich schlechter wäre.
mk> Auf jeden Fall, allerdings geb ich zu Bedenken, daß es in mk> Deutschland mehr als 100 LUGs gibt, die man vielleicht darauf mk> ansetzen könnte.
Vielleicht. Aber wir müssen bedenken, daß es hir um 24h Reaktionszeit geht, das können LUGs normalerweise nicht garantieren.
mk> Einige von denen veranstalten ja wirklich gute Sachen (TM) von mk> hohem Niveau, um welche Städte geht es denn?
Das sind wohl wechselnde Standorte. Sobald einer "abgegrast" ist, zieht er im Umkreis weiter.
mk> Meine Erfahrung hier in der Gegend ist, daß die wirklich mk> engagierten doch zu einem nicht unerheblichen Teil debian mk> verwenden. Allerdings kann ich das nicht mit Zahlen belegen, mk> sondern mehr mein subjektiver Eindruck. Über die mk> debian-user-de@jfl.de sollte man auch Leute finden.
Ja, ich bin auch der Ansicht, daß die Leute ab einem gewissen Kenntnisstand zu Debian tendieren und würde am liebsten nur Debian verwenden. Die Frage ist jedoch, ob wir da einen Erfolg garantieren können.
Wenn es die SuSE macht, sind sie in der Pflicht. Wenn wir das mit LUGs machen wollten, wären wir es. Ich glaube nicht, daß wir dazu bereits die Infrastuktur & Resourcen haben. Und wenn wir sie hätten, weiß ich nicht, ob dies der sinnvollste Einsatz wäre.
Ich muß offen zugeben, daß auch ich bei der SuSE-Geschichte Bauchschmerzen habe und ein längeres Gespräch mit Bernhard gestern hat da auch nicht geholfen.
Da wir erst so spät eingebunden werden, hat es leicht den Beigeschmack von "Alibiaktivität" und ich möchte uns nicht dafür hergeben, das zu abzusegnen. Gleichzeitig denke ich noch immer, daß es gut wäre, wenigstens die Broschüre beizusteuern, da die Leute sonst pur auf der proprietären Schiene bedient werden.
Ich werde jetzt erstmal Abwarten, was an Signalen vom Ministerium kommt.
Gruß, Georg
Georg C. F. Greve writes:
verwenden. Die Frage ist jedoch, ob wir da einen Erfolg garantieren können.
Wenn es die SuSE macht, sind sie in der Pflicht. Wenn wir das mit LUGs machen wollten, wären wir es. Ich glaube nicht, daß wir dazu bereits die Infrastuktur & Resourcen haben. Und wenn wir sie hätten, weiß ich nicht, ob dies der sinnvollste Einsatz wäre.
Aber es gibt doch auch Distributionsindependente Service Unternehmen, wie z.B. Alcove und Gnu-Gmbh.
Klaus Schilling
|| On Thu, 2 Aug 2001 13:48:47 +0200 || Klaus Schilling pessy@chez.com wrote:
ks> Aber es gibt doch auch Distributionsindependente Service ks> Unternehmen, wie z.B. Alcove
Alcove ist B2B und weniger B2C orientiert. Ich glaube nicht, daß das in ihre Geschäftstätigkeit passt, aber dazu kann Daniel bestimmt mehr sagen.
ks> und Gnu-Gmbh.
Die G-N-U GmbH hat meines Wissens nicht die Zeit und Resourcen, um dem DRK kostenlos ihre Rechner zu installieren und betreuen, soweit ich informiert bin. Aber darüber könnte Dir nur Peter definitive Auskunft geben.
Auch die anderen Firmen haben meines Wissens entweder unterschiedliche Schwerpunkte oder nicht ausreichende Resourcen vor Ort.
Hätte die FSF Europe größere Finanzreserven könnte man sich überlegen, Firmen wie G-N-U mit solchen Aufträgen zu betreuuen und dafür zu bezahlen, aber unabhängig von der Frage, ob diese spezielle Kampagne die Ausgaben rechtfertigt, ist die Frage rein akademisch, da die FSF Europe noch bemüht ist, erstmal eine eigene Struktur zu finanzieren, um dauerhaft arbeiten zu können.
Gruß, Georg