Hallo, liebe FSFE,
nachdem die Sache mit dem Poster über "freie/unfreie Datenformate" wohl etwas zu aufwendig war, möchte ich heute eine neue Aktivität vorschlagen:
Ich würde gern vom Linuxhotel aus Preise aussetzen für diejenigen, die im Laufe des Jahres 2002 besonders nützliche Programme (muß noch genauer definiert werden) zum Pool der freien Software beisteuern:
1. Preis DM 50.000 2. Preis DM 20.000 3. Preis DM 10.000
Wäre die FSFE bereit, diese Aktion zu unterstützen? Ich denke daran, daß eine Jury gebildet wird mit vielleicht 3 Mitgliedern der FSFE, einem Journalisten (Linux-Magazin) und mir. Hat jemand (Georg?) Kontakte zum Linuxmagazin und könnte vorklären, ob dort Interesse besteht?
Viele Grüße Reinhard
Hallo Reinhard,
On Tue, Aug 07, 2001 at 11:32:20AM +0200, Reinhard Wiesemann wrote:
Ich würde gern vom Linuxhotel aus Preise aussetzen für diejenigen, die im Laufe des Jahres 2002 besonders nützliche Programme (muß noch genauer definiert werden) zum Pool der freien Software beisteuern:
- Preis DM 50.000
- Preis DM 20.000
- Preis DM 10.000
das wäre natürlich toll. Mit den Summen die Du da aussetzen möchtest schlägst Du vermutlich alle anderen Preise in dieser Richtung.
Deshalb sollte die Vermarktung auch möglichst breit und intensiv erfolgen.
Wäre die FSFE bereit, diese Aktion zu unterstützen? Ich denke daran, daß eine Jury gebildet wird mit vielleicht 3 Mitgliedern der FSFE, einem Journalisten (Linux-Magazin) und mir. Hat jemand (Georg?) Kontakte zum Linuxmagazin und könnte vorklären, ob dort Interesse besteht?
Die Linux New Media AG (Mutter von Linux-Magazin) hat selbst einen solchen Preis gestiftet (Wahl wird über Leser des Magazins durchgeführt). Wenn ich mich recht erinnere liegen auch dort die Preisgelder wesentlich niedriger. Ausserdem war das Auswahlverfahren (zumindest in 2000) etwas fragwürdig.
Ich fände es besser wenn die Sache nicht unter dem Hütchen "Linux" sondern noch umfassender läuft. Also wäre es die Frage ob z.B. Heise interessiert wäre. Die würden dann auch gleich wieder etwas mehr über Freie Software lernen :-)
Jan
Hallo, Jan-Oliver & FSFE,
ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich in der Liste, an die ich geschrieben habe, überhaupt mitlese, denn ich habe auf meine Frage nur diese eine Antwort von Jan-Oliver bekommen.
Besten Dank für diese interessante Antwort und die Info, daß Linux New Media ähnliches schon macht. Die Idee, das mit Heise zusammen zu machen, gefällt mir.
Wie wäre es denn, wenn dieser Wettbewerb offiziell von der FSFE veranstaltet würde? Das Preisgeld würde ich spenden vom Linuxhotel aus und würde der FSFE den werblichen Auftritt überlassen (das Linuxhotel sollte lediglich als Sponsor genannt werden, damit ich den Betrag als Kosten ansetzen kann).
Die FSFE könnte dann entscheiden, ob sie den Wettbewerb mit Heise zusammen machen will oder alleine und die FSFE bekäme eine Menge an Bekanntheit.
Viele Grüße Reinhard
Von: Jan-Oliver Wagner jan@intevation.de Datum: Tue, 7 Aug 2001 13:27:21 +0200 An: fsfe-de@fsfeurope.org Betreff: Re: Vorschlag: Wettbewerb "Freie Software"
Hallo Reinhard,
On Tue, Aug 07, 2001 at 11:32:20AM +0200, Reinhard Wiesemann wrote:
Ich würde gern vom Linuxhotel aus Preise aussetzen für diejenigen, die im Laufe des Jahres 2002 besonders nützliche Programme (muß noch genauer definiert werden) zum Pool der freien Software beisteuern:
- Preis DM 50.000
- Preis DM 20.000
- Preis DM 10.000
das wäre natürlich toll. Mit den Summen die Du da aussetzen möchtest schlägst Du vermutlich alle anderen Preise in dieser Richtung.
Deshalb sollte die Vermarktung auch möglichst breit und intensiv erfolgen.
Wäre die FSFE bereit, diese Aktion zu unterstützen? Ich denke daran, daß eine Jury gebildet wird mit vielleicht 3 Mitgliedern der FSFE, einem Journalisten (Linux-Magazin) und mir. Hat jemand (Georg?) Kontakte zum Linuxmagazin und könnte vorklären, ob dort Interesse besteht?
Die Linux New Media AG (Mutter von Linux-Magazin) hat selbst einen solchen Preis gestiftet (Wahl wird über Leser des Magazins durchgeführt). Wenn ich mich recht erinnere liegen auch dort die Preisgelder wesentlich niedriger. Ausserdem war das Auswahlverfahren (zumindest in 2000) etwas fragwürdig.
Ich fände es besser wenn die Sache nicht unter dem Hütchen "Linux" sondern noch umfassender läuft. Also wäre es die Frage ob z.B. Heise interessiert wäre. Die würden dann auch gleich wieder etwas mehr über Freie Software lernen :-)
Jan
-- Jan-Oliver Wagner http://intevation.de/~jan/
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Hall Reinhard,
|| On Thu, 09 Aug 2001 17:38:21 +0200 || Reinhard Wiesemann r.wiesemann@villa-vogelsang.de wrote:
rw> Wie wäre es denn, wenn dieser Wettbewerb offiziell von der FSFE rw> veranstaltet würde? Das Preisgeld würde ich spenden vom rw> Linuxhotel aus und würde der FSFE den werblichen Auftritt rw> überlassen (das Linuxhotel sollte lediglich als Sponsor genannt rw> werden, damit ich den Betrag als Kosten ansetzen kann).
Das ist ein sehr großzügiges Angebot von Dir! Deine Unterstützung für Freie Software macht mir immer wieder viel Freude. Vielen Dank!
Laß' uns mal im Zweifelsfall telefonieren, ich wollte eigentlich auch wegen der Posteridee nochmal mit Dir gesprochen haben. Hast Du eine Telefonnummer für mich? Ansonsten solltest Du meine haben...
Gruß, Georg
Hallo Reinhard,
On Thu, Aug 09, 2001 at 05:38:21PM +0200, Reinhard Wiesemann wrote:
ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich in der Liste, an die ich geschrieben habe, überhaupt mitlese, denn ich habe auf meine Frage nur diese eine Antwort von Jan-Oliver bekommen.
Es sind zur Zeit 42 Leute eingeschrieben, darunter auch Du.
Das Stiften eines Preisgeldes ist ein tolles Unterstützungsangebot von Dir! Die Idee geht klar in Richtung Öffentlichkeitswirkung.
Besten Dank für diese interessante Antwort und die Info, daß Linux New Media ähnliches schon macht.
Der Freie Software-Aspekt kommt bei den Preisen und den Nomminierungen der Linux New Media AG nicht umbedigt gross raus, da schon die Kategorien nicht optimal gewählt sind, wie nachgelesen werden kann: http://www.linux-community.de/Award/nominieren
Beispiel: Eine "kommerzielle Software einer Firma" kann durchaus Freie Software sein. Das sind aber zwei Kategorien.
Bin mir auch nicht sicher, ob es nicht auch andere Preise für Freie Software gibt. Sowohl regional, wie überrregional. An der Universität Osnabrück zum Beispiel gibt es einen (kleinen) Förderpreis für Freie Software-Arbeiten.
Die Idee, das mit Heise zusammen zu machen, gefällt mir.
Der Heise Verlag ist in Bezug Öffentlichkeitswirkung sicherlich ein Ansprechpartner. Auch dort kommen allerdings manchmal Artikel und Absätze mit mittelmässigen Verständnis von Freier Software vor. Aber da wir nicht den ganzen Verlag aufklären müssen, ist das eine Option.
Wie wäre es denn, wenn dieser Wettbewerb offiziell von der FSFE veranstaltet würde? Das Preisgeld würde ich spenden vom Linuxhotel aus und würde der FSFE den werblichen Auftritt überlassen (das Linuxhotel sollte lediglich als Sponsor genannt werden, damit ich den Betrag als Kosten ansetzen kann).
Die FSFE könnte dann entscheiden, ob sie den Wettbewerb mit Heise zusammen machen will oder alleine und die FSFE bekäme eine Menge an Bekanntheit.
In jedem Falle eine gute Idee.
Ein Problem mit einem Wettbewerb ist die erwünschte Wirkung. Bei den von Dir vorgeschlagenen Summen wird das Ziel Aufmerksamkeit gut erreicht.
Technisch kommen wir dem Ziel mehr gute Freie Software zu bekommen jedoch u.U. nur wenig vorran. Das liegt in der Natur der Freien Software-Entwicklung und ist wahrscheinlich nicht in ein paar Absätzen zu erklären. Trotzdem ein paar Bemerkungen dazu, um die Schwierigkeiten zu verdeutlichen. Du musst bedenken, dass es sich hier im technische Schwierigkeiten handelt und ich meist gleich an diese bei der Umsetzung denke.
Es lassen sich beispielsweise schwer Kriterien finden, der einen Entwicklerin viel mehr Geld, als der anderen auszuzahlen und gleichzeitig die Entwicklung damit optimal zu fördern. Insofern betrachte ich die Ergebnisse des Software-Carpentry-Wettbewerbes bisher mit gemischten Gefühlen. Wenn Dir ansiehtst, wie gross der Aufwand in Zeit und Geld ist, der in diesen Wettbewerb geflossen ist sollte klar sein, dass _gute_ Wettbewerbe den meisten Aufwand nicht im Preisgeld verschlingen. http://software-carpentry.codesourcery.com/ Insgesamt betrachtet ist die Software-Carpentry ein exzellentes Projekt.
Auf der anderen Seiten brauchen wir vielleicht nicht die Summen, welche Du als Preisgelder vorschlägst. Wir sollten uns am besten mal in interaktiver Runde zusammensetzen und die Ideen Wettbewerb und Plakataktion in Diskussion wälzen.
Gruß, Bernhard
On Fri, Aug 10, 2001 at 10:42:00AM +0200, Bernhard Reiter wrote:
Wir sollten uns am besten mal in interaktiver Runde zusammensetzen
Nur Info, Dienstag werden Reinhard und ich uns treffen und uns austauschen. Bernhard
On Fri, Aug 17, 2001 at 06:54:19PM +0200, Bernhard Reiter wrote:
On Fri, Aug 10, 2001 at 10:42:00AM +0200, Bernhard Reiter wrote:
Dienstag werden Reinhard und ich uns treffen und uns austauschen.
Um alle auf dem Laufenden zu halten:
Habe mich heute mehrere Stunden intensiv mit Reinhard unterhalten. Ungefähr zwei Stunden davon war auch Peter dabei.
Es ging um das Thema, wie 40.000 Euro für Freie Software am besten eingesetzt werden könnten. Auch die Beziehung von Kommerz und Freier Software war Fokus.
Mir fällt es schwer alle interessanten Teilergebnisse und spannende und unreife Gedanken in einer nützlichen Form zusammen zu fassen. Hier sind schon fast Artikel gefragt. (Und davon habe ich schon einige auf kleiner Flamme. :/ ) Deshalb muss ich vertrösten.
Eins steht fest: Reinhard ist ein grosser Förderer unserer Sache, hat die FSFE noch besser kennen gelernt und wird nach dem Gespräch besser eine gute Entscheidung fällen können.
Bernhard
Hallo, FSFE!
Bernhard hatte schon kurz über unser Treffen in Essen berichtet, an dem Peter Gerwinski ebenfalls kurz teilnahm.
Es liegt wahrscheinlich in der Natur der Sache, daß die beteiligten Menschen verschiedene Vorstellungen darüber haben, wie ein begrenzter Geldbetrag am besten eingesetzt werden kann:
a) Von mir kam die Wettbewerbsidee b) Peter befürwortete eine konkrete Unterstützung bestimmter Projekte c) Bernhard hielt die Verwaltung der FSFE für finanzierungsbedürftig d) Ein anderer "Aktiver" schlug vor, sein eigenes Projekt zu unterstützen
Keine unübliche Situation. Es brennt an allen Ecken und Geld ist immer zu wenig da. Nach reiflichem Überlegen möchte ich nun wie folgt vorgehen:
a) Sobald die FSFE formal als gemeinnützig anerkannt ist, werde ich vom Linuxhotel aus über einen Zeitraum von garantiert 12 Monaten monatlich DM 4000 spenden. Mit diesem Betrag könnt Ihr also als Basisfinanzierung rechnen, so daß diese 12 Monate zumindest auf kleiner Ebene finanziell planbar werden. Aus heutiger Sicht werde ich diese Spende danach fortführen, doch möchte ich mir das offenhalten. Ich stelle es der FSFE ausdrücklich frei, selbst zu entscheiden, was damit gemacht wird. Es ist also eine Spende der Art, die sich jeder wünscht: "Ihr macht, was Ihr für richtig haltet und das auf meine Kosten".
***
b) Einen weiteren Betrag von 40.000 DM halte ich noch zurück, um damit wahrscheinlich ein eigenes Projekt zur Unterstützung freier Software zu starten:
Mir gefällt auch nach den ausführlichen Diskussionen der letzten Tage die (schon von mir geäußerte) Idee gut, eine Art "Jackpot" für Projekte einzurichten. Basisidee ist, je Projekt ein Bankkonto einzurichten, dessen Projektthema, Kontonummer und Saldo z.B. alle 3 Monate in der ct veröffentlicht wird. Auf diese Weise können alle, die an dem Projekt interessiert sind, dazu beitragen, daß der "Jackpot" für ihr Projekt immer höher steigt und damit der Anreiz für Fachleute, die Sache zu realisieren. Genauere Strukturierung werde ich mir noch überlegen, vielleicht schaffe ich es, solch ein Projekt in den nächsten Monaten zu starten.
Dazu möchte ich nocheinmal einen für mich sehr zentralen Gedanken äußern:
Strukturen, in denen die Aktiven zu Bittstellern werden, in denen es darauf ankommt, Einzelpersonen oder Gremien zu überzeugen, einen "guten Kontakt aufzubauen", "Netzwerke zu pflegen" und ähnlich mafiöse oder patriarchalische Zustände möchte ich nicht unterstützen. Ich finde es viel besser, wenn es eine Vielzahl gutmeinender Kunden und eine Vielzahl von Aktiven gibt, bei denen ich nur das Zusammenfinden fördern möchte. Dabei ist es wichtig, daß keine Abhängigkeitsverhältnisse entstehen und sich niemand irgendwo anbiedern muß. Und das ist nach meiner Überzeugung nur in einem offenen Markt erreichbar.
Ich finde es nicht richtig, wenn eine Einzelperson oder ein Gremium über irgendwelche Antragsteller entscheidet. Statt dessen überlege ich, eine Struktur zu erfinden, in der ein wohlmeinender Teilmarkt innerhalb der Marktwirtschaft entsteht.
Wir leben nämlich alle nur deshalb so frei, weil in unserem Staat letztlich kein Mensch über einen anderen entscheiden kann. Wenn es mir gelingt, für meine Sachen soviel Zustimmung (= Geld) zu sammeln, daß ich damit zurechtkomme, dann kann ich machen, was ich will. Es wäre unerträglich, wenn es ein zentrales Gremium gäbe, das im allgemeinen Leben darüber entscheidet, was ich machen darf. Erst dadurch, daß es ganz ganz viele Leute gibt, die mir Freiheit (= Geld) in die Hand drücken können, bleibe ich als Aktiver unabhängig.
Es geht also nach meiner Überzeugung weniger darum, konkret irgendwem Geld für irgendwas in die Hand zu drücken, als viel mehr darum, eine offene Struktur zu schaffen, in der ganz viele interessierte Menschen individuell und ohne zentrale Struktur ganz viele Aktive unterstützen.
Viele Grüße Reinhard
Reinhard,
Vielen Dank für Deine grossartige Unterstützung! Gerade in der Anfangszeit ist das von unschätzbarem Wert. Bernhard
On Thu, Aug 23, 2001 at 12:24:19PM +0200, Reinhard Wiesemann wrote:
Bernhard hatte schon kurz über unser Treffen in Essen berichtet, an dem Peter Gerwinski ebenfalls kurz teilnahm.
a) Sobald die FSFE formal als gemeinnützig anerkannt ist, werde ich vom Linuxhotel aus über einen Zeitraum von garantiert 12 Monaten monatlich DM 4000 spenden. Mit diesem Betrag könnt Ihr also als Basisfinanzierung rechnen,
b) Einen weiteren Betrag von 40.000 DM halte ich noch zurück, um damit wahrscheinlich ein eigenes Projekt zur Unterstützung freier Software zu starten:
|| On Thu, 23 Aug 2001 16:25:25 +0200 || Bernhard Reiter bernhard@intevation.de wrote:
br> Vielen Dank für Deine grossartige Unterstützung! br> Gerade in der Anfangszeit ist das von unschätzbarem Wert.
Dem kann ich mich nur anschließen! Deine Hilfe ist nicht nur sehr großzügig, sondern kommt auch zu einem entscheidenen Zeitpunkt.
Gruß, Georg