Am 12.11.2012 17:19, schrieb Werner Koch:
On Sun, 11 Nov 2012 16:22, list@akfoerster.de said:
Hmmm, du meinst so, wie es das GNU-Projekt macht?
Das halte ich für unfair. Schon seit vielen Jahren hat das GNU Projekt öffentliche Repositories und die Developer Mailinglisten waren immer schon öffentlich.
Das es auch eine interne Maintainer-Only GNU Liste (gnu-prog-discuss at gnu.org) gibt ist, stimmt allerdings. Einige Maintainer bemühen sich seit mehr als einem Jahr, diese Liste wenigstens öffentlich archiviert zu haben. Der oberste Boss und seine Lieblingsjünger sind aber partout dagegen; Uneinigkeit (aka Diskussionen) könnte ja als Schwäche des GNU Projekts angesehen werden. Es könnte aber auch sein, das besagter Boss, es bei öffentlichen Diskussionen schwerer habe könnte, seine "Basta" Politik zu vertreten.
Ich halte - aber das ist meine persönliche Meinung - eine "wohlwollende Diktatur" im Umfeld einer Organisation, die sich "Freiheit" auf ihre Fahnen geschrieben, und wohl ausgeübt durch jemanden, der diese Fahne besonders hoch hält (was an sich gut und recht ist), für bedenklich.
Zwar wird von manchen eine derartige "wohlwollende Diktatur" als besonders effektiv für Freiwilligenprojekte empfohlen, aber erstens ist mir dieses Argument zu sehr "Open Source" (Pragmatik vor Idealen) und zweitens gibt es eben auch Projekte, die zeigen, dass auch eine republikanische (i.S. res publica res omnia sunt) Führung sehr nachhaltig und auch zu beachtlichen Ergebnissen führend sein kann. Öffentliche Diskussionen mit klarer Sprache werden dort als Ausweis individueller aber auch kollektiver Stärke verstanden.
Aber das ist fast "off topic"
Gruß Michael