Am Sonntag, dem 21. Dez 2008 schrieb FMDSPAM:
Es ist mir schon bewusst, das es, in den Augen der FSF, bei der LGPL um einen Kompromiss geht. Und mir geht es darum, wie dieser Kompromiss genau zu verstehen ist. Das (oder zumindest dieser Teil) geht doch sicher nicht gegen die Interessen der FSF.
Dennoch kann ich verstehen, dass die reserviert reagieren. Wenn die Entwickler der Bibliothek selber nachfragen würden, würden sie wahrscheinlich eher eine Antwort erhalten.
Ich kann keine Antwort geben, weil ich es selber nicht genau weiß.
Nunja, ich hatte aber auch Adressen von der FSFE angegeben.
Nochmal: vielleicht wendest du dich nochmal an die FTF-Adresse. Die FSF und die FSFE sind zwei unabhängige Organisationen. http://www.fsfeurope.org/projects/ftf/contact.en.html
Die einzige Bibliothek, die ich selber bisher veröffentlicht habe, habe ich auch ganz bewusst unter die normale GPL gestellt, eben weil ich mich nicht als unbezahlte Arbeitskraft ausnutzen lassen will, für Leute, die nur nehmen und nichts geben wollen.
Jetzt fühle ich mich sogar ein ganz klein wenig beleidigt:
Tut mir Leid. Das war nicht auf dich bezogen. Ich wollte nur meinen eigenen Standpunkt deutlich machen.
Ich lehne die LGPL auch keineswegs ab. Ich würde sie auch durchaus eventuell für andere Projekte nehmen. Es kann gute Gründe dafür geben. Aber ich denke nicht, dass sie grundsätzlich für alle Bibliotheken verwendet werden sollte.
Der Urheber der freien Bibliothek, bat mich darum, weil er selbst das Ziel hat, die Nutzung auch in closed source applicationen zu erlauben. Er dachte bisher, das er dies durch Verwendung der LGPLv3 (im Gegensatz zu früheren Fassungen der LGPL) erreicht hätte.
Der Urheber kann auch unabhängig von der allgemeinen Lizenz Erlaubnisse erteilen. Er kann allerdings nicht Erlaubnisse, die er durch die LGPL schon erteilt hat, wieder rückgängig machen. (Bei mehreren Urhebern müssen die das natürlich erstmal untereinander regeln.)
Im §3 "Objekt-Code, der Material aus Bibliotheks-Header-Dateien enthält" geht es um ... die Überschrift sagt es. Es gibt nun aber auch "Bibliotheken" die NUR aus Bibliotheks-Header-Dateien besteht.
Mag sein, dass die daran auch gedacht haben. Vom Text her selbst kann ich das allerdings nicht erschließen.
Bitte versteht mich nicht falsch, ich möchte weder geänderte Fassung davon für mich behalten, noch unterschlagen dass meine Applikation diese Bibliothek benutzt. Ich bin daher völlig mit den Forderungen des §3 einverstanden. Ich möchte nur nicht gezwungen sein, Applikationscode öffentlich zu machen. Genau darin besteht doch der Kompromiss / das Zugeständnis der LGPL ggü. der GPL oder?
Du scheinst mit dem Autor der Bibliothek in Kontakt zu sein. Wenn der sagt, dass es okay ist, dann ist es okay. Gegen Urheberrechtsverletzungen können nur die Urheber selber klagen, sonst niemand. (Nun gut, in einigen Bereichen gibt es noch sogenannte Verwertungsgesellschaften, aber das trifft bei Software idR. nicht zu.)
Im nicht ausschließlich öffentlichen Interesse möchte ich gerne erfahren, ob die LGPLv3 auf "Header-Only-Bibliotheken" anwendbar sein möchte und falls ja wie §4 in diesem Fall zu verstehen ist.