Hallo Willi,
selbstverständlich hast Du mit der Position, daß es kein geistiges Eigentum gibt, recht. Daraus aber abzuleiten, daß die Aktivitäten der FSF(E) oder die Initiative für Open-Source-Saatgut falsch oder gar verbrecherisch seien, ist falsch. Denn obwohl es kein geistiges Eigentum gibt, kann man durch gesetzliche Regelungen erreichen, daß z.B. Software faktisch unfrei wird, weil bestimmte Dinge verboten und strafbewährt sind. Bei Saatgut ist es genau das gleiche: Die Saatgutkonzerne sorgen dafür, daß auch Saatgut in der Praxis unfrei wird und werden auch da vom Staat unterstützt. Beim Saatgut hat es zudem noch die fatale Konsequenz, daß immer mehr Arten verschwinden oder, wie die Bienen, massiv gefährdet sind. Da hilft es wenig, daß auch Saatgut im Prinzip frei ist. Schau Dir mal die Strafverfahren gegen Landwirte an, denen es gentechnisch verändertes Saatgut auf ihre Felder geweht hat. Es ist deshalb richtig und gut, sich gegen diese Entwicklung zu wehren, wie es u.A. die FSF(E) tut. Deine Position hat zudem den wichtigen Nachteil, daß sie keinen Impuls zum Handeln gibt. Darauf zu warten, daß sich irgendwann die Freiheit der Ideen durchsetzt, ist fatal. Fatal sind auch Deine massiven Angriffe gegen die FSF und Andere.
Wolfgang