Am 25.01.2014 02:06, schrieb Robert Kehl:
Gefordert ist eine Lösung, mit der bestehende PDFs geändert werden können wie es mit Adobe Acrobat möglich ist.
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich fass' mal meine Tests zusammen:
Jedes Programm habe ich an zwei PDFs getestet. Das erste war ein Jahreskalender aus Excel via Acrobat Distiller 8.1.0, keine Bilder, wenig Text, dafür eine Riesen Tabelle. Das zweite war ein 15-seitiges aus Adobe InDesign CS5.5 (7.5.3) via Adobe PDF Library 9.9, ein paar Bilder, 3-spaltiger Fließtext. Beide Dokumente mögen vielleicht nicht perfekt erstellt worden sein, sind aber auch nicht irre kompliziert.
In beiden Dokumenten wollte ich nur einige, wenige Sätze ändern oder löschen und in den Kalender an ein paar Stellen etwas hineinschreiben. Ein Umwandeln verbot sich.
Inkscape: Beste Darstellung von allen getesteten, aber leider quasi unmöglich, die Texte wirklich zu ändern. Konnte zusammengezogene Buchstaben nicht korrekt darstellen. Ich besitze aber die Schriftart auch nicht, und offenbar werden noch nicht mal die eingebetteten benutzt.
LO Draw: Unglaublich langsam beim Kalender, unglaublich schlecht beim Textdokument, quasi unbrauchbar, da sämtliches Layout zerstört wird.
LO Writer: Öffnet LO Draw, wie sinnig.
pdfedit: Squeeze-Version nicht auf Wheezy installierbar wg. Abhängigkeiten zu libqt3. Hatte ich früher mal installiert, aber ich meine, damit ging auch nur das Herumschieben von Seiten, Abschneiden und Hinzufügen. Das kann PDF-Shuffler und PDFsam besser, irrc.
Scribus: Das Allerschlechteste - dort war überhaupt kein Text auch nur lesbar, geschweige denn Fragmente des Layouts zu erkennen.
Gimp: Viel aus wegen der Unmöglichkeit, Texte zu bearbeiten. Ist aber gut beim 1:1-Extrahieren von ganzen Seiten etwa zur Erstellung eines Thumbnails.
Xournal: Dito ausgefallen wie Gimp.
flpsed: Dito ausgefallen wie Gimp.
Mein Fazit: Es gibt im FLOSS-Sektor nichts, was auch nur annähernd so funktioniert wie Adobe Acrobat oder natürlich das native Adobe InDesign. Selbst das simple Hinzufügen eines Punktes, Streichen eines Wortes oder Leeren des Textes eines Rahmens wollte mit keinem Programm zweifelsfrei gelingen.
Das ist schade und in meinen Augen ein echter Minuspunkt für FLOSS. Ich hätte nicht gedacht, dass das Hinzufügen eines fehlenden Punktes am Ende eines Satze oder das Entfernen eines Blocks Text ein Problem darstellen würde.
Ich weiß nicht, wie gut NitroPDF, Foxit Editor, Perfect PDF und die ganzen anderen Windows-Editoren sind, aber dass sich nicht annähernd brauchbares Pendant als FLOSS fand, erstaunte mich schon sehr. Ich gebe zu, ich habe nicht übermäßig lange nach anderer Software für mein Linux gesucht, aber heise.de/download brachte mir leider keine Treffer.
Wenn ich bedenke, wie gut bspw. okular PDFs darstellt, wie geil bspw. Linux im Bereich Sound skaliert (Ardour, Rosegarden, museScore), wie smooth Office (LO, OO) läuft, wie brillant Panoramen erzeugt werden können (hugin), wie geil Fotobearbeitung mit Gimp ist, dann überrascht mich dieses Ergebnis schon. Oder ist es nur ein Zwischenergebnis?
Mit fröhlichem Gruß
Robert Kehl