Hallo,
On Fri, Mar 11, 2011 at 11:22:19PM +0100, Markus Fischer wrote:
Nein, ich glaube wir müssen den Fakt anerkennen und eingestehen müssen, dass wir uns Mühe geben müssen, den Enduser ins Boot zu nehmen.
Nun, es ist klar, dass Firmen und andere Organisationen, die einen Umstieg vornehmen, die Anwender besser einbeziehen müssen -- das ist ein bekanntes Problem. Da können wir sicherlich auf Anfrage Unterstützung anbieten; da sowas aber im Allgemeinen nicht öffentlich ist, können wir nicht von uns aus die Initiative ergreifen.
Zu versuchen, die gesammte Bevölkerung aufzuklären, hat meiner Ansicht wenig Aussicht auf Erfolg. Es wäre schon eine Kunst, überhaupt einmal die Aufmerksamkeit eines Großteils der etwa einen Milliarde Computer-Nutzer zu bekommen; und dann auch noch zu überzeugen? Das geht, wenn überhaupt, fast nur im persönlichen Gespräch. (Und selbst da ist die Erfolgsrate in meiner Erfahrung sehr gering.) Ich fürchte es ist einfach nicht realistisch, einen wesentlichen Teil der Bevölkerung auf diesem Wege zu überzeugen.
Nun will ich aber nicht Pessimismus verbreiten, denn es gibt einen wesentlich vielversprechenderen Weg: Das Überzeugen größerer Organisationen. Die Leute benutzen nämlich die Software, die sie kennen -- und wenn sie auf Arbeit mit freier Software zu tun haben, werden sie diese bald auch im privaten Bereich einsetzen wollen. Wieso haben Windows-PCs praktisch alle anderen Desktop-Plattformen verdrängt? Nicht etwa, weil sie für Privatanwender besser waren (alles Andere als das); sondern weil IBM und Microsoft für Firmen am attraktivsten waren. Ich denke nur auf diesem Wege können wir auch freie Software durchsetzen.
Was nach meiner Einschätzung bisher fehlt, sind mehr Anbieter für freie Software, die aktiv auf potenzielle Kunden zugehen, und sie von den Vorteilen überzeugen -- so wie es die proprietären Anbieter ja auch tun... Das ist etwas, das wir versuchen müssen zu unterstützen. Deshalb denke ich dass Veranstaltungen wie "Geld verdienen mit freier Software" (so wie demnächst in Berlin) wichtiger sind als alles andere.
-antrik-