Liebe Liste,
eine kurze Kritik zu dem Artikel von mir. Ich gehe nur auf die zitierten Passagen ein, habe aber den gesamten TAZ-Artikel gelesen.
Matthias Kirschner schrieb:
„Wir vertrauen unserem Mobiltelefon viele persönliche Daten an: Kontakte, Bilder, Lieblingsmusik, E-Mails, Anruflisten und Kurzmitteilungen“, erklärt der Sprecher der Free Software Foundation Europe (FSFE), Matthias Kirschner, taz.de. „Es ist ein Computer, der dank GPS weiß, wo er ist, mit dem Mikrophon hören und mit der Kamera sehen kann was passiert. Solch eine mächtige Maschine darf nicht von einigen wenigen kontrolliert werden, sondern muss in den Händen vieler liegen.“ Die FSFE wirbt daher für die Installation alternativer, freier Betriebssysteme.
Diese Einleitung finde ich sehr schön, aber sieh riecht ein wenig nach FUD. Es fehlen konkrete Beispiele, und dass man zumindest erwähnt, dass bei Ausnutzung all dieser Möglichkeiten gleich mehrere Straftaten zusammen kommen.
Fast alle Hersteller erklären, dass im Falle einer Installation eines Alternativsystems die Gewährleistung erlischt. Eine Einschätzung, der Juristen der Free Software Foundation Europe jedoch widersprechen: Solange ein späterer Schaden am Gerät nicht direkt auf die installierte Alternativ-Software zurückzuführen sei, gelte weiterhin die gesetzliche Gewährleistung. Musterprozesse gab es dazu bislang keine.
Das hier riecht für mich nach dem Eindreschen auf einen Strohmann. Haben die Hersteller wirklich erklärt, dass die Gewährleistung erlischt? Haben sie nicht stets von der Garantie gesprochen?
Denn dass die Gewährleistung nicht so einfach erlischt, ist doch eigentlich klar. Aber die Gewährleistung hat doch einen viel, viel kürzeren Zeitraum als die Garantie.
Die Verwirrung wird dadurch perfekt, dass die Zwischenüberschrift "Ärger mit der Garantie" suggeriert, dass es in dem Abschnitt um die Garantie gehe, obwohl es eigentlich um die Gewährleistung geht.
So sehr ich die in dem Artikel formulierten Ansichten und Ziele auch teile, finde ich es doch sehr bedenklich, wenn das zu sehr ins Ideologische abdriftet. Ich denke nicht, dass solch einseitige Argumentation mehr Leute überzeugt, sondern befürchte eher, dass man sich dadurch - unnötigerweise! - viel zu leicht angreifbar macht.
Gruß Volker