Am 10.02.2011 13:15, schrieb RA Stehmann:
Bei denen scheint der Fork nämlich nicht so gut aufgenommen worden zu sein (s. http://www.pro-linux.de/news/1/16674/comm/1/show-all-comments.html Thread "User").
Also ich weiß ja nicht wie ihr das seht, aber ich sehe die Sache als Verlängerung des ganzen Ärgers das es seit Jahrzehnten bei allen Freie Software Projekten mit Sun gab, dass ja Oracle dann gekauft hat.
Die ganze Java-Sache z.B. - der Schaden ist trotz oder gerade wegen der Bedeutung von OpenOffice.org als größtes Freie Software-Projekt der Welt.
Ich weiß das Red Hat seit Jahren darüber grummelt und viele darauf gedrängt haben, dass Sun eine freie Foundation wie die Mozilla Foundation gründen würde. Aber es passierte nie. Oracle verliert doch gerade in fast allen FS-Projekten von Bedeutung massiv Vertrauen.
Vielleicht ist dieser Split die schlechteste aller Alternativen. Aber ich habe dazu auch keine Alternative gesehen.
Ich sehe das so, dass Oracle durch ihr Verhalten bereits die Kontrolle verloren hat und OO.org in absehbarer Zeit ein totes Projekt ist. Das Firmen ihr Commitment zu FS-Projekten zusichern hat oft keine lange Halbwertszeit. Oracle würde ich kein Stück glauben.
Ich denke das Strukturen bei Freie Software auch wichtig sind. D.h. Freie Software alleine ist ja lieb und schön - aber wie siehts mit der Perspektive aus? OO.org bedeutet ja, dass alle Firmen und Programmierer ihren Code Oracle schenken sollten, zusätzlich zur freien Lizenz. Das hat schon länger nicht richtig funktioniert und das hat das Projekt enorm ausgebremst und für Frust gesorgt in der Community.
Ich denke schon, dass es da verschiedene Stufen von Freiheit gibt und das man darüber reden muss. Es geht nicht im wesentlichen darum, ob irgendwer mit Freier Software Geld verdient. Es geht darum, wie frei die Organisierung der Codeentwicklung wirklich ist. D.h. ist es eher ein Projekt das irgendwie allen gehört, oder will da eine große Firma nur die Arbeitskraft vieler Programmierer und Firmen für sich alleine ausbeuten. Oracle und Sun wollten denke ich letzteres. Und LibreOffice ist der Ausweg den Freie Software bietet um diesem Dilemma zu entgehen. Geld verdienen ist bit FS möglich aber eben auch Forks, wenn Firmen ein Projekt nicht frei genug organisiert ist.
FS bedeutet doch eben genau das: Das wir nicht von Oracle abhängen. Wenn wir jetzt rumjammern, dass der Fork den freie Office Suites schadet, dann sagen wir doch praktisch: Freiheit schön und gut, aber es solls sich einem höheren Ziel (der besseren Akzeptanz und Homogenität) unterordnen? Finde ich nicht gut.
ciao, Thilo