Matthias Kirschner schrieb:
“Urheberrecht statt ‘geistiges Eigentum’” von Florent Thouvenin http://www.nzz.ch/meinung/debatte/urheberrecht-statt-geistiges-eigentum-1.17503146:
Welche Rechte Urhebern und Verwertern in einer digitalisierten Welt gewährt werden müssen, um ein gesamtwirtschaftlich optimales Gleichgewicht zwischen einer möglichst weitgehenden Nutzung von Werken und ausreichenden Anreizen für deren Produktion und Verbreitung sicherzustellen, ist ein höchst komplexer Entscheid, den der Gesetzgeber auf der Grundlage umfassender soziologischer, ökonomischer und rechtlicher Untersuchungen zu treffen hat. ***Der Begriff des geistigen Eigentums verstellt hier nur den Blick auf die wahre Komplexität, indem er mit propagandistischer Rhetorik versucht, die Gewährung von Ausschliesslichkeitsrechten an öffentlichen Gütern als vermeintlich zwingend hinzustellen. *** In der laufenden Debatte dürfte deshalb schon viel gewonnen sein, wenn dieses Dogma aufgegeben und durch den inhaltlich neutralen Begriff des Urheberrechts ersetzt würde.
Ich persönlich finde diesen Beitrag einfach nur grauenvoll.
Inhaltlich mag er halbwegs korrekt sein, aber die Lesbarkeit wird mit Füßen getreten: elendig lange Bandwurmsätze, massenhafte unnötige Substantivierungen, und so weiter. Zu allem Überfluss würden dann noch Kampfbegriffe wie "propagandistische Rhetorik" auf Biegen und Brechen im Text untergebracht, ohne dass dies wirklich Sinn ergibt. [1]
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Text irgendeine aufklärerische Wirkung erzielt. Es sei denn, das ist der übliche Schreibstil der NZZ, und die NZZ wird nur von Leuten gelesen, die auf diesen pseudo-intellektuellen Schreibstil stehen. Dann war dieser Schreibstil vielleicht angemessen. Anderenfalls hat er seine Wirkung mit Sicherheit verfehlt, weil kaum jemand sowas freiwillig liest.
Gruß Volker
[1] Oben steht, dass der Begriff "Geistiges Eigentum" Rhetorik ausübt. WTF?! Seit wann üben Worte Rheotorik aus? Menschen üben Rhetorik aus!