Hallo Ingmar,
On Friday 22 June 2007 15:43, Ingmar Redel wrote:
Wir müssen endlich lokal all die kulturell Kreativen die bei Kampagnen mit anpacken zusammenbekommen, um das riesige Defizit unserer Entmündigung zumindest teilweise gesellschaftlich zu kompensieren. Ohne eine neue Form der Partizipation, lokal wie global über das Internet, sehen wir alt aus.
ich tendiere dazu Dir hier nicht zuzustimmen. Einmal fühle ich mich nicht entmündigt, die Frage wäre ja auch von wem. Zum anderen sehe ich auch die Nachteile der "neuen" Möglichkeiten "teilzunehmen".
Deswegen sage ich auch: die Aufgabe von uns allen hört nicht bei unserem "jeweiligen Thema" auf. Dort fängt sie erst an! Diese Grenzen müssen wir selbst durchbrechen. Es liegt an uns.
Grundsätzlich hast Du recht, dass wir uns alle für mehr Themen interessieren sollten, aber als Menschen. Manchen Organisationen täte es nicht gut. Bildung ist sicherlich eine Schlüssel dazu und mehr Menschen für die Politik (also das Regeln des Zusammenlegens) zu begeistern.
Wir brauchen eine starke Zivilgesellschaft - und das geht nur, wenn sich jeder für mehr als ein Thema interessiert und engagiert und wir endliche eine wirklich effektive Vernetzung hinbekommen.
Mit dem "wir" und der "Zivilgesellschaft" stellen sich mir konkrete Fragestellungen. Eine gute Position zu erarbeiten, darum zu streiten und sie dann zu sichern ist recht anstrengend. Würden wir in jeder Gruppe viele Themen behandeln, dann wäre das schnell recht oberflächlich. Nehmen wir das Theme "Demokratie" hier wurde aufgerufen mehr Demokratie in der EU zu fordern, auf der einen Webseite sehe ich dann Aufrufe für Volksbegehren. Davon bin ich nicht umbedingt ein Freund, denn würden wir der lauten Mehrheit folgten, dann hätten wir heute im Bereich Software einen Bruchteil "open source" und nicht jede Menge "Freie Software" und vermutlich noch mehr von den "Marktführerern". Möchte ich einen Volksentscheid darüber ob OOXML als Standard aufgenommen wird? Diese Themen sind noch harmlos, aber die Deutsche Geschichte hat noch ein paar schwerere Brocken auf lager.
Vernetzung wie Du und einige andere sie vorschlagen haben scheinen mir entweder im Informationsüberfluss zu enden oder sie sind schon das, was uns als gute Bürger eh ausmachen sollte. Um zurück auf das Thema dieser Liste zu kommen: Freie Software, es gibt recht viel Zusammenfassendes über sie geschrieben. Wer das gut findet, kann die technische Umsetzung selbst angehen. Das ist bei vielen anderen Gruppen ähnlich. Am Ende ist es die Bereitschaft des einzelnen, wieviel er selbst tun möchte.
Gruß, Bernhard