Am Sonntag 16 September 2018 15:29:28 schrieb Ilu:
Debian ist aus fsf-Sicht nicht frei wegen des non-free repos und auch nicht auf der Liste (siehe https://www.gnu.org/distros/free-distros.en.html). Trotzdem tragen sie das Etikett "Open Source" meiner Meinung nach zu Recht.
Da "Open Source" und "Freie Software" den gleichen Zustand einer Software meinen, bleibt die Frage des Ziels der Initiative "Debian". Persönlich finde ich Debian hat sehr viel für Freie Software gemacht und ist weiterhin in vielen Punkte eine sehr gute Grundlage.
Software kannst Du vertrauen, wenn Du sie von Grund auf selbst kompiliert hast, oder wenn das jemand macht, dem Du vertraust. Bei Hardware ist das Problem komplexer.
Bei Software ist das eigentlich auch komplizierter, denn wer ist jemand, dem ich vertraue?
Wo anfangen, wo aufhören?
Einen Ausweg sehe ich darin, etwas in mehr Stufen zu bewerten und zu beschreiben. Also weg vom schwarz (unfrei) und weiß (frei).
Helfen wir anderen die Unterschiede zu verstehen und dann selbst zu bewerten. Zeigen wir Möglichkeiten auf, die jede Person oder Organisation gehen kann in Richtung mehr Freie Software, egal wo sie jetzt stehen. Und loben wir jeden und jede, welche einen solchen Schritt geht.
(Hier zeigt sich auch ein Unterschied im Vorgehen der FSFE im Vergleich zu unserer älteren Schwester FSF aus den USA. Der kommt vermutlich daher, dass Politik in Europa anders vermittelt wird. Hier müssen wir mehr erklären und anders überzeugen, um etwas zu erreichen, obwohl wir die gleichen Ziele und Grundüberzeugungen für Freie Software teilen.)
Für Leute welche schon sehr viele Schritte geganden sind, teilweise eine enorme Tiefe und Erfahrung mit IT besitzen, sind viele der besprochenen Möglichkeiten um Puri.sm und offene Hardware sehr interessant. Es gibt andere menschen, für deren Lebenswelt das sehr weit weg ist. Wie machen wir hier Angebote und knüpfen an deren Gedankenwelt an?
Gruß, Bernhard