On 22.06.20 21:59, Wolfgang Romey wrote:
Der Eingriff in meine Grundrechte ist also weniger wichtig als der in die unternehmerische Freiheit?
Wenn ich die Frage richtig verstehe, bezieht sie sich auf das veröffentlichen des Quellcodes der App auf github.
Ich sehe nicht, dass das ein Eingriff die die Grundrechte von irgendjemandem ist.
Auch wenn ich es persönlich besser gefunden hätte, wenn der Code auf einer vom Bundesinnenministerium (=öffentliche Körperschaft) gehosteten Plattform veröffentlich worden wäre. Oder auf einer gemeinnützigen wie codeberg, halte ich das trotzdem für akzeptabel. Github (bzw. seine Monopolstellung) ist bei weitem nicht das größte Problem was die derzeitige Gestaltung der Digitalisierung mit sich bringt.
Mir geht es mit meinem Anliegen darum, den Blick dafür zu schärfen, dass verglichen mit sonstigen öffentlichen Digitalisierungsprojekten, diese App deutlich besser gelaufen ist, und dass man die Entscheidungsträger:innen darin bestärken sollte sich in diese Richtung weiterzuentwickeln. Dass bei weitem nicht alles richtig gemacht wurde, dass der epidemiologische Nutzen der App umstritten ist, dass man bei staatlichen Aktivitäten aufgrund zahlreicher schlechter Beispiele aus der Vergangenheit grundsätzlich skeptisch sein muss, das alles sehe ich auch so.
Aber immer nur meckern bringt meiner Meinung nach keine Verbesserung. Deshalb plädiere ich dafür, auf den aktuellen Diskurs einzuwirken, sodass bei zukünftigen staatlichen Digitalisierungsprojekten mindestens die Standards des CoronaWarnApp-Projekts zugrunde gelegt werden: Freie Software Lizenz, Dezentralität und Datensparsamkeit.
Gruß, Carsten
Wolfgang
Am 21. Juni 2020 20:24:55 MESZ schrieb Henning Thielemann lemming@henning-thielemann.de:
On Sun, 21 Jun 2020, Carsten Knoll wrote: Zudem hätte gefordert werden müssen, daß die App auf einem von Microsoft unabhängigen Repository liegt. Ich kann den Punkt verstehen, aber auch das wäre aus meiner Sicht ein Eingriff in die unternehmerische Freiheit. Wer bezahlt (der Staat), bestimmt die Musik. Es gäbe ja wohl auch GitLab.
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