Moin;
Am 22.05.20 um 12:56 schrieb Christian Imhorst:
Den Beleg dafür haben wir hier in Mülhein an der Ruhr, wo ein aktives Mitglied des Linuxtreff für die evangelische Kirche Server für Marix/ Riot und Jitsi anbietet, die wir im Linuxtreff nutzen können
Das ist meistens das Problem: Es hängt an einer Person und wenn die keine Lust mehr hat, ist diese Infrastruktur nicht mehr Zugänglich.
Same here. Weil es dazu passt: Die Kirchgemeinde im Viertel hat zu Beginn des Lockdowns Flyer in die Briefkästen geworfen, in denen sie darauf aufmerksam gemacht hat, auch "digital vernetzt" zu sein. Konsequenz:
- Es gibt einen YouTube-Channel, in dem Gottesdienste und Andachten live gestreamt werden oder archiviert verfügbar sind.
- Für die Jugend-Arbeit gibt es einen Discord-Channel.
- Für die "Älteren" gibt es eine WhatsApp-Kontaktnummer und -Gruppe.
Auf eine Mail (Datenschutz et al) von mir hat der Pfaffer sogar mit einem Anruf(!) geantwortet. Erklärung kurz und knapp: Er ist diesen Diensten gegenüber skeptisch, weswegen er etwa seine Konfirmanden via E-Mail organisiert. Aber: Die Digitalisierung helfe in diesen Tagen, überhaupt "irgendetwas" tun zu können. Dafür braucht er aber mehr als eine Person, die das halbwegs sicher beherrscht, und dafür hat er Leute gefunden - drei Frühzwanziger, die in der kirchlichen Jugendarbeit mit einem praktikanten-ähnlichen Vertrag gebunden und über ein paar Jahre planbar "da" sind. Und die haben eben WhatsApp, YouTube, Discord mitgebracht, weil sie sich zutrauen, das für das "Viertel" zu pflegen und auch eventuelle Fragen von Nutzern mit inhaltlichen oder technischen Problemen zu beantworten.
Das ist der Umkehrschluß zu oben: Es hängt zu oft an einzelnen Personen und dem, was die mitbringen, weil Digitalisierung insbesondere in Kirchen, Vereinen, ... oft ad-hoc und ungeplant ist, es dafür weder Budget noch (in manchen Fällen) Einsicht in die echte Notwendigkeit gibt und meist diejenigen, die den Strukturen vorstehen, jene, die das in Eigenregie und mit eigener Kraft machen wollen, dann eben gewähren lassen und nicht weiter fragen. Dann gewinnen eben wieder die Plattformen mit der größten Verbreitung - und dann darf man in Mastodon endlose theoretische Diskussionen darüber führen, warum Menge an Nutzern für eine Plattform doch keine kluge Metrik ist. Nun ja... :|
Viele Grüße, Kristian