Hallo,
On Mon, Feb 14, 2011 at 09:43:55AM +0100, Stefan Meretz wrote:
On 2011-02-12 10:26, olafBuddenhagen@gmx.net wrote:
Die Entgegensetzung Kathedrale-Basaar habe ich dem iX-Artikel entnommen, auf den ich mich beziehe: http://www.heise.de/ix/artikel/Die-Freiheit-die-ich-meine-1170972.html
Ich weiß... Aber das macht es nicht weniger falsch :-)
Es ist richtig, dass es in dem Raymond-Text nicht um Freie Software im Wortsinne geht (4 Freiheiten etc.), sondern eher um die Produktionsweise Freier Software.
Es geht um verschiedene Produktionsweisen von Software. Diese sind nicht wirklich an freie (oder unfreie) Software gebunden.
Die "bazaarartige" Entwicklungsweise wurde faktisch durch Linus Torvalds in die Welt gesetzt,
Nicht wirklich. Linux ist nur das populärste Beispiel. Selbst der Originaltext erwähnt auch andere (teilweise ältere) Beispiele.
Freie Software (oder Open Source Software, wie es andere nennen) ist heute eben beides: Produkt und Produktionsweise.
Nein, ist es nicht. Bei freier Software geht es um die Freiheit der Anwender. Alles Andere ist zunächst nebensächlich.
Natürlich hat ein offenes Entwicklungsmodell auch seine Vorteile -- betrifft aber nicht unmittelbar die Anwender, und spielt daher für die Ziele freier Software nur indirekt eine Rolle.
Da finde ich es nicht hilfreich, da jetzt künstliche Trennlinien zwischen FS und OS zu ziehen
Die Trennung ist hier nicht wirklich künstlich. Bei freier Software kommt immer klar zum Ausdruck, worum es wirklich geht: Nämlich um die Freiheit der Anwender, also um freie Lizenzen. Bei "Open Source" dagegen gibt es eine deutliche Schizophrenie: Die offizielle *Definition* bezieht sich ebenfalls allein auf freie Lizenzen; aber die *Argumentation* der OSI (und insbesodere deren Hauptbegründer Eric Raymond) dreht sich um Entwicklungsmodelle, und geht nicht wirklich auf Lizenzen ein...
Dass die Veröffentlichung des "Guerilla-Hacks" ein Schritt in Richtung freier Software war, finde ich sehr weit hergeholt. Die Anwender hatten dadurch ja kein Stück mehr Freiheit.
Ich sehe es als Entwicklungsprozess vom proprietären StarOffice zum heutigen LibreOffice, und da war der Guerilla-Hack ein wichtiger Schritt.
In welcher Hinsicht bitte? Dass es für die Freiheit der Anwender bedeutungslos war, hatte ich schon erwähnt. Auch firmenintern dürfte es keine Rolle gespielt haben -- Sun's Entscheidung hatte andere Gründe.
-antrik-