Hallo Volker, *,
Volker Grabsch schrieb:
Solange die anerkannten GRundfreiheiten freier Software lauten wie die 4 Punkte oben in: http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.de.html
ist es eben auch diskriminierend stilschweigend immer den fünften Punkt zwischen den Zeilen hinzuzufügen das nur Software mit starkem Copyleft wirkliche freie Software sei.
Bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber ich habe hier den Eindruck, dass du "Open Source" stark mit BSD-Lizenzen und "Freie Software" stark mit Copyleft-Lizenzen assoziierst.
Nein, das tue ich so nicht, ich versuche nur anhand dieser Lizenzen möglichst markant die Situation zu visualisierten, weil beide Lizenzen quasi mögliche Extrem-Pole beschreiben, gleichzeitig aber freie Lizenzen sind. Ich hätte also auch genauso LGPL und GPL gegenüberstellen können, nur ist dort der Unterschied längst nicht so markant.
Will sagen, ob jemand für oder gegen Copyleft ist, hat nichts damit zu tun, ob es sich eher mit Freier Software oder mit Open Source identifiziert.
Na sicher nicht, das ist doch auch unstrittig.
Mir ging es nicht einmal um pro oder Kontra Copyleft, sondern nur um pro oder Kontra zu einen quasi uneingeschgränkt gnadenlosen Copyleft, denn wir zwei sind beispielsweise bereits dann gleicher Meinung wenn ich das lese was Du zur GPL auf der Belug-Liste schreibst: "Allerdings stimme ich zu, dass einige Lizenzen wie die GPL über das Ziel hinaus schießen, indem sie versuchen, Einfluss auf andere Bereiche [...] zu erhalten. Das riecht in der Tat sehr nach einer üblen Notlösung. [...]"
Meine obige Beispielwahl oder Argumentation war jedoch eingebettet in eine Gesamtdiskussion und sollte vor allem verdeutlichen das es nicht fair ist wenn eine Seite glaubt selbstredend die Begriffe setzen zu können und der anderen Seite dann erklärt das man gerne bereit sei deren Interpretation zu akzeptieren.
Ich habe deutlich gemacht das es einfach ein Mißverständnis ist zu glauben: *OpenSource will irgendwas an den Grundfreiheiten von Freier und OpenSource beschneiden *OpenSource versuche FreieSoftware zu erklären
denn hierzu kann ich nur sagen: *OpenSource ist hinsichtlich von Begriffen pragmatisch, OHNE jedoch auch nur ein Yota an tatsächlichem Inhalt aufzugeben. WEnn Kritiker das Wort "OPenSource" so verstehen als wenn OPenSource nur Wert auf frei einsehbaren Code lege ist das ein ähnliches Beispiel wie manche glauben das "FreieSoftware" vorrangig kostenlose Software meine. *OpenSource versucht aber auch nicht "FreieSoftware" zu erklären, weil OS nur versucht 'Software die die 4 Grundfreiheiten beinhaltet die Freier und OpenSource gemeinsam sind' zu erklären.
Die Betrachtungs-Unterschiede in diesem Bereich sind sicherlich nur gering, nur Toleranz sollte dann schon für beide Seiten gelten und definieren zu wollen das die Erklärung von 'Software die die 4 Grundfreiheiten beinhaltet' meint das man FreieSoftware erkläre _um damit_ verdeutlichen zu wollen FreieSoftware besitze hier die Begriffshoheit ist etwa so diskriminierend wie zu versuchen zu behaupten es gäbe deutsche Staatbürger erster Klasse (=diejenigen mit deutschem Pass und mit Geburt in DE) und zweiter KLasse (=diejenigen nur mit deutschem Pass).
Oder auch anders: wenn man in Bayern von "Fleischpflanzerl" spricht würde man sich wohl auch kaum gefallen lassen wenn ich als Rand-Berliner sage das man damit nur versuche "Bulette" zu erklären, denn beide Begriffe sind gleichwertig und so zu tun als wenn das eine quasi der 'Primärbegriff' ist, ist diskriminierend, gleichzeitig hat natürlich die 'Buletten-Fraktion' das unbedingte Recht das nicht ihr Begriff durch "Fleischpflanzerl" ersetzt werden soll, das jedoch hat die 'Fleischpflanzerl-Fraktion' auch garnicht vor.
Gruß Jörg