Matthias Kirschner mk@fsfe.org schrieb:
- Volker Grabsch vog@notjusthosting.com [2010-04-22 20:14:31 +0200]:
Okay, das gibt es auch noch. Aber das ist sehr schwammig. Man baut irgendwie an einer Software und bietet irgendwelche Dienstleistungen an. Es gibt sicher genug Leute, die bei diesem Versuch auf die Nase gefallen sind. Es ist deutlich schwieriger umzusetzen als beispiels- weise das Doppellizensierungs-Modell.
Natürlich fallen viele Leute auf die Nase, wenn sie ein Unternehmen aufbauen wollen. Das kann Pech sein. Es kann sein, dass sie einen Fehler gemacht habe. Oder sie sind vielleicht sind sie vom Typ nicht so sehr Unternehmer wie Programmierer.
Das ist klar, aber mir geht es um die Probleme, die im Geschäftsmodell stecken, und nicht um die Probleme, die jeden Unternehmer im Software- bereich gleichermaßen treffen.
Freie Software ist kein Garant für ein erfolgreiches Unternehmen. Schau dir mal "What makes a Free Software company?" von Georg http://blogs.fsfe.org/greve/?p=260 an. Es hilft bei dieser Diskussion sehr zwischen Software-Model, Entwicklungs-Model und Geschäftsmodel zu unterscheiden.
Danke für dein Hinweis. Der Blogeintrag verweist unter anderem auf:
http://www.thondomraughts.com/2009/03/making-money-with-free-software.html
In dem Abschnitt
"The price of Free Software and how Free Software Companies make money"
befindet sich eine sehr schöne Übersicht. Genau so etwas hatte ich gesucht.
Damit will ich nicht sagen, dass diese Methode schlecht ist, sondern lediglich, dass sie noch niemand in Form eines ausgefertigten Konzeptes hingeschrieben hat. Was für Arten Dienstleistungen sind sinnvoll? Welche sollte man sich verkneifen? Wieviel sollte man "für lau" in die Software stecken, für welche Verbesserungen sollte man auf eine Finanzierung durch die Kunden warten?
So ein Konzept wird es denke ich nie geben. Das ist ja die Kunst, die einen Unternehmer ausmacht.
Das meinte ich auch nicht. Anders erklärt: Das Doppellizensierungs- Modell lässt sich mit dem folgenden kurzen Abschnitt akkurat beschreiben:
Entwickle die Software für lau und sichere dir die Rechte an allen Kontributionen. Stelle die Software unter GPL jedermann zur Verfügung, und biete sie zugleich unter einer proprietären Lizenz zum Verkauf an.
Mehr braucht man dazu nicht zu sagen. Alles weitere ist klar für einen Unternehmer im Software-Bereich. Daher denke ich, dass man beim Doppellizensierungs-Modell von einem "bekannten, bewährten" Geschäftsmodell sprechen kann.
Gibt es eine ähnliche kurze, akkurate Beschreibung des Dienstleistungs- Modells? Ich glaube, das ist gar nicht möglich. Fasst man sich kurz, wir die Beschreibung schwammig, macht man sie akkurat, wird sie lang. Wenn zwei Unternehmer sagen, sie operieren nach dem Dienstleistungs- Modell, kann es gut sein, dass sie völlig unterschiedliche Dinge damit meinen.
Wenn zudem die Verbreitung des Doppellizensierungs-Modells unerwünscht ist, dann sollten wir erst recht darauf hinarbeiten, dass die anderen Geschäftsmodelle allgemein besser verstanden werden.
Gruß,
Volker