Für mich sind immer noch die meisten Websites inklusive Youtube usw. auch mit "uralter" Hardware durchaus benutzbar. Allerdings immer weniger, wobei oft gerade Diejenigen die schlimmsten Websites kreieren, welche eigentlich der ganzen Öffentlichkeit verpflichtet wären: z.B Verwaltungen, Universitäten, "Service Public"-Firmen. Das liegt wohl daran, dass sie gleichzeitig zu viel Geld (für einen kontraproduktiven Web-Relaunch) und zu wenig Ahnung (von wichtigen Aspekten des Webdesigns) haben.
Einschneidender als "uralte" Hardware dürften "uralte" Netzwerkverbindungen sein. Die meisten Webdesigner vermuten bei ihren Endkunden (im Gegensatz zu ihren Auftraggebern) wohl ähnlich schnelle Netze wie bei sich selber und merken deshalb gar nicht, wie ineffizient sie kodieren, und dass ihre neuen Sites für viele unbrauchbar werden.
Dieses Problem haben auch Unternehmen mit intern verwendeter Software. Insbesondere dann, wenn auf Thin Clients oder mit Remotedesktop (o.ä.) auf Servern gearbeitet wird, spielt es eine große Rolle, welche Ressourcen exklusiv dafür abgestellt werden müssen. Für den durchschnittlichen Anwender (der höchstwahrscheinlich leider Windows benutzt), kann ein solches Phänomen auch spürbar werden, nämlich dann, wenn sein Rechner durch das Microsoft-OS künstlich ausgebremst wird (man könnte bspw. für den Start von HDD optimieren, man lässt es aber, damit sich die Kunden neue Hardware (z.B. SSD) kaufen müssen, um arbeiten zu können). Oder schauen wir uns GTA V an: Das Spiel ist in keiner Weise auf Leistung optimiert: Viele der verwendeten Libs haben in Spielen eigentlich nichts zu suchen, was dazu führt, dass das Beitreten zu Sessions (egal ob Singleplayer oder GTA Online) gefühlt ewig dauert. Auch für das Nutzen moderater Grafikeinstellungen braucht man schon eine High-End-Grafikkarte. Und auch CPU-technisch ist das Spiel mit 4 SMT-Kernen auf 4 GHz in einem modernen Prozessor (z.B. Intel Ivy Bridge E) nicht wirklich zufrieden.
Dabei geht es selten um "Notwendigkeiten" oder Optionen mit Mehrwert, sondern um Gedankenlosigkeit oder Prioritäten, welche sich nur an Mehrheiten, aber nicht Minderheiten orientieren.
Hierzu fallen mir Animationen in Software (und nicht nur Websites) ein, die bei Remotedesktopverbindungen die benötigte Bandbreite sehr schnell wachsen lassen. Die Mehrheit der Nutzer (Privatmenschen) möchte möglichst modernes Design und ebendiese Animationen. Für den erwähnten Einsatzzweck über Netzwerke sind sie hinderlich.
Viele moderne Websites versuchen weder das eine noch andere und sind z.B. ohne moderne Javascript-Dialekte nicht benutzbar.
Hier ist aber nicht nur JavaScript das Problem, sondern auch bspw. Adobe Flash (siehe mediathek.zdf.de http://mediathek.zdf.de : Man kann die Seite zwar auch ohne benutzen, aber nicht im vorgesehenen Funktionsumfang).
Gruß
Ferdinand