Hallo,
nicht, dass ich der Meinung wäre, dass freie Software und Netz-/IT-Politik
allein entscheidend sein sollte --- es gibt sicher noch sehr viele andere
(wichtigere) Politikbereiche abseits davon. Aber dennoch hat es mich einmal
interessiert, ob und was die Parteien so zu freier Software sagen. Deswegen
habe ich ganz naiv einmal die Wahlprogramme für die Bundestagswahl 2009 der
Parteien
* CDU / CSU (gemeinsames Programm)
* FDP
* SPD
* Bündnis 90/ Die Grünen
* Die Linke
* Piratenpartei
nach den beiden Stichworten "Open Source" und "freie Software" durchsucht und
bin zu dem folgenden, doch recht erstaunlichen Ergebnis gekommen:
1. In den Wahlprogrammen zur Bundestagswahl 2009 von CDU/CSU, SPD, FDP und Die
Linke tauchen diese Begriffe nicht auf.
2. Bei den Grünen habe ich folgende Schnipsel gefunden:
[...] Offene Formate, Lizenzen wie Creative Commons und Freie
Software wollen wir fördern, um Inhalte, Software und
Technik so zu gestalten, dass sie von möglichst vielen
umfassend genutzt werden können. [...]
[...] Open Business-Modelle, wie die Freie Software
Branche, bieten zukunftssichere Arbeitsplätze und schaffen
nachhaltige Innovationen. [...]
[...] Wer GRÜN wählt, fördert nachhaltige IT-Technik,
freie Software und innovative Lizenzen. [...]
[...] Wir werden dafür sorgen, das die elektronische
Steuererklärung für alle Betriebssyteme, insbesondere auch
»Open Source«-Betriebssysteme, zur Verfügung gestellt wird. [...]
[...] Wir unterstützen die Anwendung von Open Source, Freier
Software, Freien Funknetzwerken, Offenen Formaten und
innovativen Lizenzen. [...]
3. Bei den Piraten im Unterpunkt "Open Access in der öffentlichen Verwaltung":
[...] Der Quelltext von Software muss dabei Teil der Veröffentlichung sein.
Dies ist nicht nur zum direkten Nutzen der Öffentlichkeit, sondern die
staatlichen Stellen können auch im Gegenzug von Verbesserungen durch
die Öffentlichkeit profitieren (Open-Source-Prinzip / Freie Software). [...]
Was und ob das etwas aussagt kann natürlich nur jeder im den jeweiligen
Wahlprogrammen im Kontext selbst sehen. ;-) Und wie genau die Wahlprogramme
mit der Realität übereinstimmen werden bei einer Regierungsbeteiligung kann
nur die Zukunft zeigen :).
Grüße, micu
--
GnuPG: https://www1.inf.tu-dresden.de/~s3418892/micuintus.asc
Fingerprint: 1A15 A480 1F8B 07F6 9D12 3426 CEFE 7455 E4CB 4E80
<<</>>
https://wiki.c3d2.de/Benutzer:Micuintus
Hallo,
mein Thinkpad ist von dem Lenovo-Akkufehler betroffen:
http://www.heise.de/resale/news/meldung/143563
Es handelt sich um eine der betroffenen Akku-Serien, was ich via
lshw | grep -A 6 battery
herausgefunden habe. Auch die Symptome treffen zu: Plötzliches Springen der
Akkuladung von ca. 70%-95% auf 0%.
Nur: Den Rückruf kann man nur mit dem entsprechenden Windows-Tool initiieren.
Das Tool läuft nicht unter Wine oder einer VM. Ein Anruf bei der Lenovo-
Hotline brachte mir die Information: Es geht tatsächlich nur über das Tool.
Jetzt stellt sich mir die Frage: Kann ich von der Rückruf-Option nur Gebrauch
machen, wenn ich mir Windows installiere? Können die das von mir verlagen? Hat
jemand eine Idee?
Schöne Grüße, micu
--
GnuPG: https://www1.inf.tu-dresden.de/~s3418892/micuintus.asc
Fingerprint: 1A15 A480 1F8B 07F6 9D12 3426 CEFE 7455 E4CB 4E80
<<</>>
https://wiki.c3d2.de/Benutzer:Micuintus
Vielleicht habt ihr schon die Titelseite des Linuxusers gesehen:
Deutlicher Nachholbedarf, S. 26, 27 Interview: Wie das
Skolelinux-Projekt und die FSFE freie Software an die Schulen
bringen wollen. S. 26 Interview mit Kurz Gramlich und S. 27
Interview mit Karsten Gerloff
Auch auf Seite 16
http://www.linux-user.de/Downloads/LUCE/2009/lu-ce_2009-09.pdf zum
nachlesen.
Viele Grüße
Matthias
--
Deutschlandkoordinator, Fellowshipkoordinator
Free Software Foundation Europe (FSFE) [] (http://fsfe.org)
Treten Sie dem Fellowship bei! [][][] (http://fsfe.org/join)
Unterstütze Freie Software in 2009 || (http://fsfe.org/2009)
Am Montag, 17. August 2009 11:09:27 schrieb Bernhard Reiter:
> Das ist ein dickes Brett und als Gemeinschaft können wir nur den Druck von
> verschiedenen Seite aufrecht erhalten.
Auf jeden Fall! Wie ich in meinem Ausgangsposting vom 31.01.2008 schon
geschrieben habe, halte ich diese vier Punkte für sinnvoll. Solange es für
freie Betriebssysteme auf dem Markt nicht gleiche Chancen gibt, werden sie es
sehr schwer haben.
> Jeder, der es also versucht - hilft unserer Sache.
Die Frage ist nur: wie :). Mein Refund hat, wie geschildert, geklappt. Einige
Zeit später habe ich meinem Vater ein Thinkpad gekauft: Lenovo hat den Refund
zurückgewiesen. Auch ein Schreiben an MS hat nichts gebracht. Jetzt habe ich
noch einer Freundin ein Ideapad gekauft auf dem Windows war und jetzt aber
Ubuntu Netbook Remix läuft.
Was tun? Klagen ist mir zu teuer.
--
GnuPG: https://www1.inf.tu-dresden.de/~s3418892/micuintus.asc
Fingerprint: 1A15 A480 1F8B 07F6 9D12 3426 CEFE 7455 E4CB 4E80
<<</>>
https://wiki.c3d2.de/Benutzer:Micuintus
komischerweise ist auch mein Akku gestern gestorben. Der nette Mensch von
Battery Program <battery(a)lenovo.com>, John Nicholson meinte, er arbeite an
einer Linux Version.
Allerdings konnte er mir per mail und Seriennummer meines Akkus auch so sagen,
dass mein Akku nicht unter das Programm fällt.
Aber schreib unabhängig von mir noch einmal eine Mail und frag nach Linux! :-)
> Hallo,
>
> mein Thinkpad ist von dem Lenovo-Akkufehler betroffen:
>
> http://www.heise.de/resale/news/meldung/143563
>
> Es handelt sich um eine der betroffenen Akku-Serien, was ich via
>
> lshw | grep -A 6 battery
>
> herausgefunden habe. Auch die Symptome treffen zu: Plötzliches Springen der
> Akkuladung von ca. 70%-95% auf 0%.
>
> Nur: Den Rückruf kann man nur mit dem entsprechenden Windows-Tool
> initiieren. Das Tool läuft nicht unter Wine oder einer VM. Ein Anruf bei
> der Lenovo- Hotline brachte mir die Information: Es geht tatsächlich nur
> über das Tool.
>
> Jetzt stellt sich mir die Frage: Kann ich von der Rückruf-Option nur
> Gebrauch machen, wenn ich mir Windows installiere? Können die das von mir
> verlagen? Hat jemand eine Idee?
>
> Schöne Grüße, micu
Thomas Koch, http://www.koch.ro
This is a world where Windows runs on virtually every computer and
putting on a carnival show for an operating system is not helping these
children at all. I am sure if you contacted Microsoft, they would be
more than happy to supply you with copies of an older verison of Windows
and that way, your computers would actually be of service to those
receiving them..."
Aus:
http://linuxlock.blogspot.com/2008/12/linux-stop-holding-our-kids-back.html
Gruß
Robert
_______________________________________________
fsfe-de mailing list
fsfe-de(a)fsfeurope.org
https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
Liebe Liste,
nochmal zum Thema Refund: Gute Neuigkeiten! Heute sind 30€ für die Rückgabe
der mitgelieferten Windowslizenz meines neugekauften Thinkpads eingetrudelt.
Die Information wie es geht fand ich im Heise-Forum:
http://tiny.cc/LenovoRefund. Allerdings wusste man bei mir auch schon gleich
beim ersten Anruf der Hotline Bescheid (scheint sich rumgesprochen zu
haben :) und schickte mir ein Formular (siehe Anhang), das ich ausgefüllt und
abgeschickt habe und voilà: eine verkaufte Windowslizenz weniger.
Um es klarzustellen: Es geht hier nicht um Neid! Ich bin zwar kein Fan des
proprietären Lizenzmodells, aber schließlich bin ich ja tolerant und die, die
dieses Lizenzmodell bevorzugen, sollen gerne dafür bezahlen und die Firma
soll auch gerne ihr Geld erhalten. Aber ich will doch um Himmels Willen
nicht, dass eine Firma in Redmond an mir und vielen anderen sich eine goldene
Nase (http://www.heise.de/newsticker/meldung/102425/) für eine Software
verdient, die ich und viele andere gar nicht verwenden (zumal ich auch noch
eine gültige XP-Lizenz von meinem alten Notebook habe).
Folgende Schritte in Richtung (mehr!) vorinstallierter freier Software auf dem
Desktop halte ich für sinnvoll:
1. Windowslizenz verkaufen, falls wirklich gar nichts anderes mehr geht.
Denn wer sich Windows kaufen will, der tut das auch; dann lieber
weiterverkauft, als eine weitere Lizenz neu bei MS erworben. Was
OEM-Versionen anbelangt, scheint mir folgendes Urteil von Bedeutung zu sein:
http://www.jurpc.de/rechtspr/20000220.htm
Wenn sich die Rechtslage nach den zwei Urheberrechtskörben unserer lieben
Vorratsdaten- und Software-Patent-Zypries nicht geändert hat und mich mein
laienhaftes juristisches Verständnis nicht täuscht, heißt das: Wenn die
Lizenz sagt, du darfst die Software nicht weiterverkaufen, ist diese Klausel
in Deutschland ungültig und du darfst es doch.
2. Refund. Ein Schritt weiter und schon besser. Ziel ist hierbei, die
Hersteller zur Schritt 3 zu ermutigen.
3. Computer (besonders auch gute Notebooks!) ohne OS.
4. Das Ziel: Preinstalled GNU as an option :)
Ich finde, wir sollten hier mit der FSFE _unbedingt_ mehr tun! Wie wärs denn
mit einer Initiative ala "Get half of your money back and donate the other
half to freedom" oder so? Vielleicht könnte die FSFE ja auch juristische
Hilfe für Präzedenzfälle beim Einklagen des Refunds anbieten unter der
Bedingung, dass man das Geld dann an die FSFE spendet :).
Solche Klagen gab es, zumindest in anderen Ländern - durchaus mit Erfolg, ja
immer wieder: http://www.golem.de/0709/54970.html.
Soviel zu meinem heutigen Pamphlet ;). Sorry für den langen Text, aber ich bin
echt der Meinung, dass es hier eine "Front" gibt, an der man effektiv für
freie Software kämpfen kann. Aber vielleicht tun der OLPC, EeePC, DELL und
Lenovo ja auch schon das ihrige?
Grüße
Michael
--
Today is Sweetmorn, the 31st day of Chaos in the YOLD 3174
moin,
hab grad gesehn ist noch frei , http://twitter.com/FSFE
sollten wir malzuschlagen bevor es ein anderen tut.
gruss
vom fellow 1416
--
Les Enfants Terribles - WWW.LET.DE
Marc Manthey 50672 Köln - Germany
Hildeboldplatz 1a
Tel.:0049-221-3558032
Mobil:0049-1577-3329231
mail: marc(a)let.de
jabber :marc@kgraff.net
IRC: #opencu freenode.net
PGP/GnuPG: 0x1ac02f3296b12b4d
twitter: http://twitter.com/macbroadcast
web: http://www.let.de
Opinions expressed may not even be mine by the time you read them, and
certainly don't reflect those of any other entity (legal or otherwise).
Please note that according to the German law on data retention,
information on every electronic information exchange with me is
retained for a period of six months.