-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
Hash: SHA1
Hallo,
ich habe allerlei Probleme mit meinem Blog auf fsfe.org die ich beheben
[lassen] möchte.
Leider finde ich nirgendwo eine Emailadresse an die ich mich wenden
kann, also schicke ich es hierhin.
<extragroß>
Bitte melde sich wer sich zuständig fühlt oder jemanden kennt, der das
tut. :)
</extragroß>
Ansonsten bereiten mir die Probleme mit dem Blog ziemlichen Kummer ... :(
cu
Robert
-----BEGIN PGP SIGNATURE-----
Version: GnuPG v1.4.1 (GNU/Linux)
Comment: Using GnuPG with Mozilla - http://enigmail.mozdev.org
iD8DBQFC3WnFG9cfwmwwEtoRAhTZAJ4vv+syip29N8WIT1vZsuOpSDFHfwCdFrZR
zT/i8mhazuiL6xiE+UrpPXU=
=4v8H
-----END PGP SIGNATURE-----
Liebe WSIS-Liste,
an Interessierte: Ich habe für meine Magisterarbeit über Freie/ Open Source
Software und den Digital Divide auf dem Linuxtag in Karlsruhe Interviews mit
lateinamerikanischen Aktivisten aus der Freie Software-Szene geführt, siehe
Zusammenfassung.
Alle Interviews sind als ogg + mp3 unter http://www.fair-code.net online.
Liebe Grüße,
meike
Freie Software-Aktivisten aus Lateinamerika berichten
Brasilien ist weit vorn in Sachen GNU/Linux, das färbt auf die Nachbarn ab.
Weil Microsoft wie immer schon vorher da war, ist die Arbeit
der Freie Software-Aktivisten Fernanda Weiden
(Brasilien), Beatriz Busaniche und Federico Heinz (beide aus Argentinien)
mühsam.
Fernanda Weiden programmiert für die Linux-Distribution Debian und ist unter
anderem aktiv beim „Projeto Software Livre Brazil“
http://www.softwarelivre.org/ (Projekt Freie Software Brasilien). Die
Initiative setzt sich für Freie Software und technologische Unabhängigkeit
ein. Weiden arbeitet für das IBM Linux Technology Center Brasilien und
engagiert sich bei feministischen Organisationen wie dem „Projeto Software
Livre Mulheres“ http://mulheres.softwarelivre.org/.
„Als die Regierung unter Präsident Lula anfing, ihre IT-Politik auf Freie
Software umzustellen, hat sie die Community eingeladen, den Prozess
mitzugestalten,“ sagt Weiden. Die Zusammenarbeit zeigt Früchte. Lulas Partido
dos Trabalhadores (PT) eröffnete mit freier Software betriebene Telecentros,
in denen Menschen unentgeltlich Computer nutzen können. Im Rahmen der
Kampagne „PC Conectado“ vergibt die brasilianische Regierung etwa eine
Million GNU/Linux-PCs an Haushalte mit kleinem bis mittleren Einkommen zu
günstigen Konditionen. Brasilien kommuniziert seine Politik als Mittel, um
den sogenannten Digital Divide zu überbrücken. Indem mehr Menschen Zugang zu
Informations- und Kommunikationstechnologien erhalten, so die Hoffnung, soll
Entwicklung und Chancengleichheit gefördert werden. Der Aufbau einer lokalen
Software-Industrie ist ein erklärtes Ziel.
Die Brasilianer möchten auch ihre Bundesverwaltung mit 300.000 Rechnern
migrieren. Dabei gibt es auf Bundesebene noch keine rechtliche Grundlage für
diese Politik – gehandelt wird allein auf Empfehlung.
Mittlerweile gebe es eine breite gesellschaftliche Debatte über Freie/ Open
Source Software. Brasiliens wichtigste IT-Zeitschrift ignoriert das Thema
zwar weitgehend. Aber Tageszeitungen, MTV Brasilien oder der populäre Sender
TV Cultura bringen Interviews und zeigen Interesse. Trotzdem sind Fernanda
Weiden und ihre Mitstreiter mit Basisarbeit beschäftigt. GNU/ Linux ist noch
lange nicht in den Institutionen verankert. Die Aktivisten suchen den Kontakt
zu gesellschaftlichen Gruppierungen außerhalb der Techie-Gemeinden. „Wir
informieren, helfen bei der Migration. Alles in allem stehen wir erst am
Anfang der Entwicklung.“ Ein ganzes Land aus der Windows-Welt zu führen ist
ein langwieriger Prozess. Naturgemäß ist Microsoft von diesem Vorhaben nicht
begeistert. Das Imperium schlägt zurück. „Zum Beispiel verteilt Microsoft
großzügig Lizenzen und Gelder an Bildungseinrichtungen und NGOs, die im
IT-Bereich aktiv sind. Das ist ein Problem.“ Auf politischer Ebene gibt es
harte Auseinandersetzungen.
Die enge Zusammenarbeit mit Lulas Arbeiterpartei hat den Vorteil, dass die
Umstellung auf GNU/ Linux vorankommt. Die Gefahr dabei: sollte die PT die
nächsten Wahlen verlieren, könnte auch der Einsatz freier Software schnell
von der politischen Agenda verschwinden.
So geschehen im Bundesstaat Rio Grande do Sul. Die unter PT-Politikern
eröffneten GNU/ Linux Telecentros wurden nach der Abwahl der Partei
geschlossen. Ähnliches passierte nach einem konservativen Machtwechsel in São
Paulo. Die neue Verwaltung kürzte die Budgets für die mit Freier Software
betriebenen Telecentros um 50 %.
„Wir müssen mit allen Parteien reden und überzeugen. Das ist die größte
Herausforderung für die Community. Freie Software ist wichtig für Brasilien,“
beschreibt Weiden die vordringlichsten Aufgaben für die Community.
Federico Heinz und Beatriz Busaniche aus Argentinien teilen Weidens
Erfahrungen. Außerhalb der Techie-Gemeinde setzt sich das Bewusstsein für
Freie Software erst langsam durch. „Die Wahl der Software - das ist wie ein
blinder Fleck“, formuliert Heinz. Eine Beobachtung, die wohl weltweit gilt.
Heinz und Busaniche arbeiten für die Stifung Vía Libre
http://www.vialibre.org.ar/, die sich für nachhaltige Entwicklung im
Zusammenhang mit Informationstechnologien einsetzt. Heinz ist außerdem ein
Sprecher der Free Software Foundation (FSF) http://www.fsf.org/. Busaniche
war als Vertreterin der Zivilgesellschaft beteiligt an Konferenzen des
UNO-Weltgipfels der Informationsgesellschaft. „Seit Brasilien aktiv pro Freie
Software geht, finden wir mehr Gehör,“ sagt Busaniche.
Die Debatte um den Digital Divide sehen die Argentinier kritisch. „Dieser
Ausdruck – Digital Divide – was ist denn daran digital?“ fragt Heinz.
„Eigentlich ist das nur ein neuer Ausdruck für den uralten Kampf zwischen Arm
und Reich.“ Oft fehle es an Elementarem wie Zugang zu Bildung. Die Auffassung
mancher Politiker und NGOs, dass sich mit dem Aufbau einer IT-Infrastruktur
automatisch die Lebensumstände ärmerer Bevölkerungsschichten verbessern,
teilt er nicht.
Die Bevorzugung proprietärer Programmcodes verschlimmere die Situation noch.
Abhängigkeiten würden so nur zementiert. Dabei gebe es viele gute Argumente
für GNU/ Linux, gerade in der öffentlichen Verwaltung: Transparenz,
Flexibilität, Kostenreduktion und Unabhängigkeit . Aber weil Microsoft leider
schon vorher da war, bleibt die Auseinandersetzung über Softwarepolitik oft
eine intellektuelle Debatte. Heinz hat eine einfaches Rezept, um das zu
ändern: „Guten, freien Code schreiben. Und das laut kommunizieren.“
--
*
**
***
****
Liebe Grüße
Meike
_______________________________________________
Wsis Mailingliste
JPBerlin - Mailbox und Politischer Provider
Wsis(a)ilpostino.jpberlin.de
http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/wsis
Hallo zusammen,
unter der angegebenen URL [1] findet ihr einen Beschluss des
Bundesvorstands der Grünen, der sich unter anderm auch mit Freier
Software beschäftigt.
Hier der Ausschnitt:
Freie Software für freies Wissen
Freie Software hat das Potential, gleiche Zugangsvoraussetzungen für
alle zu schaffen. Wir wollen Freie Software stärker fördern. Freie
Software bietet große Chancen für eine Wissensgesellschaft, die
durch große Softwarevielfalt, Nachhaltigkeit und Sicherheit geprägt
ist. Das System der "offenen Codes" und der "offenen Standards"
ermöglicht einen fairen Wettbewerb, beugt Monopolen vor, verhindert
Manipulation und sichert Innovation. Wir wollen, dass staatlich
finanzierte Software von vorneherein als Freie Software
veröffentlicht wird. Perspektivisch brauchen wir ein Gesamtkonzept
für den vorwiegenden Einsatz von Freier Software in unseren
Verwaltungen.
Die besonderen Anforderungen Freier Software insbesondere die
rechtlichen Rahmenbedingungen - müssen bei Gesetzesvorhaben und
Ausschreibungen umfassend berücksichtigt werden. Diese Vorhaben
dürfen nicht durch rechtliche Restriktionen eingeschränkt werden.
Wir GRÜNE setzen uns deshalb dafür ein, dass Software auch weiterhin
durch das Urheberrecht geschützt bleibt und Ideen,
Geschäftsmethoden, Algorithmen und Software nicht patentierbar sind.
Liebe Grüße,
Matze
1. http://www.gruene-partei.de/cms/gruene_work/dokbin/76/76520.offen_und_vielf…
--
Join the Fellowship and protect your freedom! (http://www.fsfe.org)
Hallo zusammen,
nachdem das Handelsblatt im Allgemeinen recht fair und sachlich berichtet hat,
kommt mir bei diesem Artikel das blanke Grauen:
http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1064005
Die schlimmsten Passagen:
"Die "Open source"-Anhänger wollen verhindern, dass die Großen der Branche wie
Microsoft, Alcatel, Nokia und Siemens künftig patentrechtliche Monopole für
ihre Produkte erhalten."
"Patente seien ja schließlich auch ein Schutzinstrument zu Gunsten der Kleinen
gegen die Riesen der Branche." (indirektes Zitat Lehne)
"Gesteuert wird der Kampf um die Patentierbarkeit computergestützter Erfindungen
von jener Bewegung, die sich der freien Software verschrieben hat."
Es handelt sich bei allen drei Zitaten um nachweisbare Lügen (Zitate 2 und 3)
oder zumindest grob fahrlässige Fehldarstellung (Zitat 1), nicht um diskutable
Meinungen.
Zu Wort im Artikel kommen Lehne und Würmeling, zwei absolute Pro-SWPAT-Leute.
Der Redakteur, der diesen Artikel geschrieben hat, lässt das Handelsblatt wie
ein Propagandabordell aussehen. Eigentlich schade.
Viele Grüße,
Christian