Freie Software ist wichtig für eine demokratische Wissengesellschaft.
Die Weigerung Photohops Geldscheine zu drucken zeigt,
dass proprietäre Software geheime Kontrollmechanismen enthalten kann.
In diesem Falle auf Druck von 27 Großbanken.
Stellen wir uns einfach mal vor,
Word drucke Günter Wallraffs Berichte nicht mehr...
http://www.taz.de/pt/2004/01/14/a0171.nf/text
Das Softwareunternehmen Adobe hat sein Produkt Photoshop
heimlich mit einer Kontrolltechnologie zur Erkennung
von Geldscheinen ausgestattet.
Auf Druck der Banken hatte Adobe den Erkennungsmechanismus
in Photoshop integriert.
In Deutschland ist es nicht verboten, Geldscheine zu kopieren,
solange die Kopie nicht mit einem echten Schein verwechselt werden kann.
http://www.heise.de/newsticker/data/atr-08.01.04-000/
Im übrigen kein "Alleinstellungsmerkmal" von Photoshop -- auch
Version 8 von Paint Shop Pro mag nicht mit Banknoten arbeiten.
Mit ihren Zensurmaßnahmen schießen Adobe und Jasc
jedenfalls für Deutschland deutlich über das Ziel hinaus,
Hallo,
ich habe zwar keine Ahnung, ob es hilft, aber ich habe eine mögliche Korrektur
als PDF-File angehangen.
Wenn gewünscht, dann kann ich es auch als OpenOffice-Dokument schicken.
Bis dann,
Christian
Am Montag, 12. Januar 2004 18:56 schrieb fsfe-de-request(a)fsfeurope.org:
> Um Emails an die Liste fsfe-de zu schicken, schicken Sie diese an die
> Adresse
> fsfe-de(a)fsfeurope.org
>
> Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen:
> http://mail.gnu.org/mailman/listinfo/fsfe-de
> oder, via Email, schicken Sie eine Email mit dem Wort 'help' in
> Subject/Betreff oder im Text an
> fsfe-de-request(a)fsfeurope.org
>
> Sie koennen den Listenverwalter dieser Lister unter der Adresse
> fsfe-de-owner(a)fsfeurope.org
> erreichen
>
> Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf einen
> sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of fsfe-de
> digest..."
>
>
> Meldungen des Tages:
>
> 1. Re: FSFE Spendenaufruf (Bernhard Reiter)
> 2. 20 Jahre Freie Software Gemeinschaft -- Übersetzung?
> (Bernhard Reiter)
> 3. Re: 20 Jahre Freie Software Gemeinschaft -- Übersetzung?
> (Bernhard Reiter)
> 4. Re: 20 Jahre Freie Software Gemeinschaft -- Übersetzung?
> (Purodha Blissenbach)
> 5. Interview: Software als Kulturgut (Georg C. F. Greve)
>
>
> ----------------------------------------------------------------------
>
> Message: 1
> Date: Sat, 20 Dec 2003 20:37:14 +0100
> From: Bernhard Reiter <bernhard(a)intevation.de>
> Subject: Re: FSFE Spendenaufruf
> To: fsfe-de(a)fsfeurope.org
> Message-ID: <20031220193714.GA19128(a)intevation.de>
> Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"
>
> On Sat, Dec 20, 2003 at 08:26:05PM +0100, Bernhard Reiter wrote:
> > Spenden-Aufruf der Free Software Foundation Europe
>
> Verbreitung ist hoch erwünscht!
>
> Als URL geht:
> http://mail.fsfeurope.org/pipermail/press-release-de/2003q4/000021.html
> da wir wegen den Savannah Problem wohl noch nicht an unsere
> Webseiten können.
>
> Eine Übersetzung in Englische wäre sehr schön,
> dann könnten unsere italienischen Freunde weiter in ihre Sprache
> übersetzen. Als Koordinationspunkt für die Übersetzung kann diese Liste
> dienen. Also: E-Mail schicken, wenn die Übersetzung angefangen wird
> und das (Teil)Ergebnis schicken, wenn die Arbeit unterbrochen wird
> oder beendet ist.
>
> > 20.12.2003 Osnabück
>
> Muss natürlich lauten:
> Osnabrück, 20.12.2003
>
> Beste Grüße,
> Bernhard
>
>
> -------------- nächster Teil --------------
> Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde geschreddert...
> Dateiname : nicht verfügbar
> Dateityp : application/pgp-signature
> Dateigröße : 189 bytes
> Beschreibung: nicht verfügbar
> URL :
> http://mail.gnu.org/pipermail/fsfe-de/attachments/20031220/5dd53fdf/attachm
>ent.bin
>
> ------------------------------
>
> Message: 2
> Date: Tue, 6 Jan 2004 18:31:37 +0100
> From: Bernhard Reiter <bernhard(a)intevation.de>
> Subject: 20 Jahre Freie Software Gemeinschaft -- Übersetzung?
> To: fsfe-de(a)fsfeurope.org
> Message-ID: <20040106173137.GD4493(a)intevation.de>
> Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"
>
> The Free Software Community After 20 Years: With great but
> incomplete success, what now?
>
> hat eine (inoffizielle, leider mittelschlechte) Übersetzung:
> http://www.thinknerd.de/?q=node/view/174
>
> Eigentlich wäre eine Übersetzung auch nicht direkt
> erlaubt gewesen, da nur das "wörtliche" Kopieren erlaubt ist.
>
> Deshalb sende ich das hier als ein Zwischenstück,
> auf dass jemand die übersetzung verfollständige,
> damit wir sie prüfen und der FSF zukommen lassen können.
>
> Bisher habe ich die Überschrift, den Absatz mit den
> proprietären Beispielsprogrammen und ein paar Tippfehler korrigiert:
>
>
> Die Freie Software-Gemeinschaft nach 20 Jahren:
> Was nun, nach großen, aber nicht vollständigen Erfolgen.
>
> Es ist heute 20 Jahre her, das ich meine Arbeit beim MIT niedergelegt
> habe um ein freies Betriebssystem zu entwickeln, GNU. Während wir nie
> ein komplettes GNU System freigegeben haben das produktiv einsetzbar
> ist, wird eine variante des GNU-Systems von 10 Millionen Leuten
> benutzt welchen das meist nichtmal bewusst ist.
>
> Freie Software bedeutet nicht "Gratis", es bedeutet das die Benutzer
> das Programm frei benutzen können, den Quellcode studieren und ändern
> können, und es weitergeben können mit oder ohne änderungen, gratis
> oder gegen Gebühr.
>
> Ich hatte gehofft das ein freies Betriebssystem den Weg öffnen würde
> für immer der Unterwerfung propertiärer Software zu entkommen. Ich
> habe die hässlichkeit erfahren die nicht freie Software seinen Usern
> auferlegt, und ich war gezwungen zu fliehen und anderen diese
> Möglichkeit auch zu geben.
>
> Nicht-freie Software beinhaltet ein antisoziales System welches
> Mitarbeit und Gemeinschaft verbietet. Es ist normalerweise nicht
> möglich in den Quellcode zu schauen, man kann nicht sagen welche bösen
> Tricks oder dumme Bugs sie beinhaltet. Wenn man etwas nicht mag kann
> man es nicht ändern. Und das schlimmste von allen, es ist verboten sie
> mit anderen zu teilen. Das verbot Software zu teilen bedeutet die
> Bildung der Gesellschaft zu beschneiden.
>
> Heute haben wir eine große Gemeinschaft an Benutzern, die GNU, Linux
> und andere freie Software benutzen. Tausende von Leuten möchten das
> erweitern und haben das Ziel mehr Computerbenutzer von freier Software
> zu überzeugen adaptiert. Doch was bedeutet es "freie Software zu
> benutzen"? Bedeutet es von propertiärer Software zu flüchten oder
> lediglich freie Software neben nicht-freier zu installieren? Sind wir
> darauf aus Leuten die Freiheit zu zeigen, oder sie nur in unsere
> Arbeit einzuweisen? In anderen Worten, arbeiten wir für den Frieden,
> oder haben wir dieses Ziel mit dem flachen Ziel der Popularität
> ersetzt?
>
> Es ist einfach diese Angewohnheit der Unterscheidung zu übeschauen,
> denn in vielen Situationen macht es keinen Unterschied. Wenn Du
> versuchst eine Person davon zu überzeugen ein freies Programm
> auszuprobieren, oder GNU/Linux installierst, wird das zur gleichen
> praktischen Anwendung führen. In anderen Situationen jedoch spornen
> die zwei Ziele sehr unterschiedliche Tätigkeiten an.
>
> Was sollten wir zum Beispiel sagen
> wenn der nicht-freie Video-Treiber "Hackelig",
> die nicht-freie Datenbank "Prophezeihung"
> oder der nicht-freie Indonesische Sprach-Interpreter mit Wortschatz
> für GNU/Linux veröffentlicht werden?
> Sollten wir den Entwicklern für diese "Unterstützung"
> unseres Systems danken, oder sollten wir dieses
> nicht-freie Programm wie irgendein anderes nicht-freies betrachten
> -- wie eine attraktive Beeinträchtigung, eine Versuchung der
> Knechtschaft, oder als ein Problem was gelöst werden müsste.
>
> Wenn Du als Ziel die erhöhte Popularität bestimmter freier Software
> nimmst, und versuchst mehr leute zu überzeugen freie Programme zu
> benutzen, dann würdest Du denken das diese nicht-freien Programme
> helfende Beiträge zu diesem Ziel sind.
>
> Es ist hart zu entscheiden ob die Verfügbarkeit propertiärer Software
> hilft GNU/Linux populärer zu machen. Wenn die weitverbreitete
> Benutzung von GNU oder Linux das ultimative Ziel unserer Gemeinschaft
> ist, sollten wir logischerweise alle Anwendungen die darauf laufen
> appplaudierend begrüßen, ob frei oder nicht.
>
> Aber wenn unser Ziel die Freiheit ist, so ändert das alles. Benutzer
> können nicht frei sein wenn sie ein ein nicht-freies Programm
> verwenden. Um die Bürger des Cyberspaces zu befreien müßen wir
> nicht-freie Programme durch freie ersetzen, und nicht akzpetieren.
> Nicht-Freie Software ist kein Beitrag zu unserer Gemeinschaft,
> sie ist der Versuch den Frieden fern zu halten.
>
> Es gibt zwei allgemeine Beweggründe warum man ein freies Programm
> entwickeln will. Einer ist, dass es kein anderes Programm gibt welches
> eine bevorstehende Arbeit erledigen soll. Leider beseitigt der
> gebrauch eines nicht-freien Programmes diesen Beweggrund (insofern
> eines Existiert). Der andere Beweggrund ist es "frei zu sein", welcher
> die Leute dazu bewegt freien Ersatz für nicht-freie Programme zu
> erschaffen. Dieses Motiv ist das einzigste welches die Arbeit
> erledigen kann. Schon allein ein neues aber nicht-fertiges freies
> Ersatzprogramm zu benutzen, auch wenn es technisch nicht mit dem
> nicht-freien Modell mithalten kann, hilft die Entwickler anzuspornen
> und die Entwicklung voranzutreiben bis es überlegener wird.
>
> Diese nicht-freien Programme sind nicht trivial. Die Entwicklung
> freier Ersatz-Software ist grosse Arbeit die jahre dauern kann. Diese
> Arbeit braucht die Hilfe zukünftiger Hacker, junger Leute von heute,
> die dazu inspiriert werden müßen beier freier Software mitzuhelfen.
> Was können wir heute tun um zu helfen, die Leute zu überzeugen,
> zukünftig, die notwendige Betreuung und die Zielsetzung beizubehalten
> um diese Arbeit zu beenden?
>
> Der wirkungsvollste Weg unsere Gemeinschaft in der Zukunft zu
> verstärken ist es das Verständnis des Wertes der Freiheit zu
> verbreiten, sowie mehr Leuten die moralische unakzeptanz nicht-freier
> Software beizubringen. Menschen welche langfristig den Wert der Freiheit
> erkennen, sind die wesentlichste und beste Verteidigung.
>
> übesetzung in Arbeit
> Grobübersetzung Thinknerd.de
> Kleine Verbesserungen: B. Reiter
>
> Original:
>
> Copyright 2004 Richard Stallman
> Verbatim copying and distribution of this entire article are
> permitted world wide without royalty provided this notice is
> preserved.
>
> -------------- nächster Teil --------------
> Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde geschreddert...
> Dateiname : nicht verfügbar
> Dateityp : application/pgp-signature
> Dateigröße : 189 bytes
> Beschreibung: nicht verfügbar
> URL :
> http://mail.gnu.org/pipermail/fsfe-de/attachments/20040106/9b69e3bf/attachm
>ent.bin
>
> ------------------------------
>
> Message: 3
> Date: Tue, 6 Jan 2004 19:26:06 +0100
> From: Bernhard Reiter <bernhard(a)intevation.de>
> Subject: Re: 20 Jahre Freie Software Gemeinschaft -- Übersetzung?
> To: fsfe-de(a)fsfeurope.org
> Message-ID: <20040106182606.GB7863(a)intevation.de>
> Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"
>
> On Tue, Jan 06, 2004 at 06:31:37PM +0100, Bernhard Reiter wrote:
> > The Free Software Community After 20 Years: With great but
> > incomplete success, what now?
> >
> > Deshalb sende ich das hier als ein Zwischenstück,
> > auf dass jemand die übersetzung verfollständige,
> > damit wir sie prüfen und der FSF zukommen lassen können.
> >
> > Bisher habe ich die Überschrift, den Absatz mit den
> > proprietären Beispielsprogrammen und ein paar Tippfehler korrigiert:
> >
> >
> > Die Freie Software-Gemeinschaft nach 20 Jahren:
> > Was nun, nach großen, aber nicht vollständigen Erfolgen.
>
> Besser:
> Was nun, nach dem großen, aber noch nicht vollständigem Erfolg?
>
> > Was sollten wir zum Beispiel sagen
> > wenn der nicht-freie Video-Treiber "Hackelig",
> > die nicht-freie Datenbank "Prophezeihung"
> > oder der nicht-freie Indonesische Sprach-Interpreter mit Wortschatz
> > für GNU/Linux veröffentlicht werden?
>
> Besser:
> Was sollten wir beispielsweise sagen,
> wenn der nicht-freie Video-Treiber "Niewieder",
> die nicht-freie Datenbank "Prophezeihung"
> oder der nicht-freie Interpreter der Sprache "Indonesien"
> samt Bibliotheken
> für GNU/Linux veröffentlicht werden?
>
> -------------- nächster Teil --------------
> Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde geschreddert...
> Dateiname : nicht verfügbar
> Dateityp : application/pgp-signature
> Dateigröße : 189 bytes
> Beschreibung: nicht verfügbar
> URL :
> http://mail.gnu.org/pipermail/fsfe-de/attachments/20040106/3121d4b7/attachm
>ent.bin
>
> ------------------------------
>
> Message: 4
> Date: Tue, 6 Jan 2004 22:49:25 +0100
> From: Purodha Blissenbach <fsfe-de(a)purodha.net>
> Subject: Re: 20 Jahre Freie Software Gemeinschaft -- Übersetzung?
> To: Bernhard Reiter <bernhard(a)intevation.de>, fsfe-de(a)fsfeurope.org
> Message-ID: <132108831180.20040106224925(a)purodha.net>
> Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1
>
> Tuesday, January 06, 2004, 6:31:37 PM, Purodha Blissenbach wrote:
>
> BR> können, und es weitergeben können mit oder ohne
> BR> änderungen, gratis oder gegen Gebühr.
>
> Änderung (gross A-Umlaut)
>
> BR> Ich hatte gehofft das ein freies Betriebssystem
>
> gehofft, dass
> (Komma, dass mit szet)
>
> BR> habe die hässlichkeit erfahren die nicht freie Software seinen Usern
> habe die Hässlichkeit erfahren, die nicht-freie Software ihren Usern
> (Haesslichkei gross, komma, nicht-freie besser it
> Bindestrich, die Software, also ihren Benutzern
>
> BR> auferlegt, und ich war gezwungen zu fliehen und anderen diese
> BR> Möglichkeit auch zu geben.
>
> Der Sinn des letzten Satzes erschliesst sich schlecht, besser
> waere eine freiere Uebersetzung.
>
> BR> Es ist normalerweise nicht
> BR> möglich in den
>
> moeglich, in (Komma)
>
> BR> Und das schlimmste von allen, es ist verboten sie
>
> (Und weglassen?) das Schlimmste .., verboten, sie
> (Schlimmste Gross, Komma)
>
> BR> Das verbot Software zu teilen bedeutet
> BR> Das Verbot, Software zu teilen bedeutet
> Verbot gross, Komma
>
> usw.
[ http://www.germany.fsfeurope.org/de/news/2004/cw-interview.de.html ]
[ Mit freundlicher Genehmigung durch Stefan Krempl gespiegelt von
[2]http://viadrina.euv-frankfurt-o.de/~sk/Pub/interview-greve.html ]
Software als Kulturgut
Georg C. F. Greve kämpft mit der Free Software Foundation gegen den Raubbau
an der Wissensgesellschaft. Interview: Stefan Krempl. Veröffentlicht in:
Computerworld Magazin 4/2003
[3]Free Software Foundation Europe, die im März 2001 als Schwester
des nordamerikanischen Pendants gegründet wurde, hat sich der
Unterstützung der Freien Software in allen Bereichen verschrieben.
Eine Hauptaktivität ihres Präsidenten, des Hamburgers [4]Georg C.
F. Greve, besteht daher in der politischen Aufklärung. Feind der
Aktivisten ist die proprietäre Software, die nicht modifizierbar
und vom Nutzer nur beschränkt kontrollierbar ist. Ihr unterstellt
der studierte Physiker Greve im Gespräch mit Computerworld einen
"viralen" Charakter, da sie zur Monopolbildung neige und die offene
Netzwerkökonomie verstopfe. Damit dreht er ein Argument von
Microsoft-Führungskräften um, die das Herzstück der Freien
Software, ihre GNU General Public License, wiederholt als "Krebs"
und Krankheitserreger bezeichnet haben.
Herr Greve, auf Ihrer Homepage verfolgen Sie die Philosophie der
Freien Software bis zum Heiligen Augustinus ins 4. Jahrhundert
zurück. War der Kirchenvater ein verkappter Code-Hacker?
Georg C. F. Greve: Nach dem, was mir erzählt wurde, nicht
unbedingt. Doch er gab eine klare Antwort auf die Frage nach dem
Umgang mit Wissen. Die Weitergabe von Wissen und Ideen durch
Kommunikation gehörte schon immer zu den grundlegenden Bedürfnissen
der Menschen. Angefangen bei den ersten Höhlenmalereien und
Musikinstrumenten haben Menschen danach gestrebt, sich mitzuteilen
und soziale Netze zu knüpfen. Daher auch der Ausspruch von St.
Augustinus, der (frei übersetzt) sagte: "Jede Sache, die dadurch,
dass man sie weitergibt, nicht verloren geht, wird nicht auf
richtige Weise besessen, wenn man sie nur besitzt, aber nicht
weitergibt." Das Bemerkenswerte ist, dass hier bereits die
Verlustfreiheit dieses Vorgangs eine zentrale Komponente ist.
Wissen geht durch die Weitergabe nicht verloren, Lehrer etwa werden
durch den Akt der Wissensvermittlung nicht unwissend. Die neue
Generation ist vermutlich die Erste in der Geschichte der
Menschheit, die mit dem Bild aufgewachsen ist, dass Wissen Eigentum
sei, dessen Weitergabe ihr moralisches äquivalent in einem mit
physikalischer Gewalt ausgeführten überfall ("Raubkopie",
"Piraterie") hat.
Sie weisen gern auf Gemeinsamkeiten zwischen den Prinzipien der
Freien Software und der Wissenschaft hin. Lässt sich diese These
erhärten?
Greve: Wissenschaft beruht auf dem methodischen Arbeiten. Neben
einer Objektivierung der Erkenntnis ermöglicht es die
Zusammenarbeit vieler Menschen, um in Kooperation weiter zu kommen
als jeder für sich allein. Sehr schön hat dies Sir Isaac Newton
ausgedrückt, als er sagte: "Wenn ich etwas weiter sah als andere,
so deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stand." Den
Vorteil hat die gesamte Gesellschaft. Ebenso funktioniert das
Paradigma Freier Software, da es uns bewusst erlaubt, auf dem Stand
der Technik aufzubauen und dazu beizutragen. Davon profitieren
hinterher alle.
Wie erklären Sie Politikern in Bern, Berlin oder Brüssel, denen Sie
als Anwalt des offenen Source-Codes das Phänomen der Freien
Software schmackhaft machen sollen, die Vorzüge der
"Quellenarbeit"? Die philosophische Argumentation dürfte da ja
wenig bewirken.
Greve: Im Bereich der Politik konzentrieren wir uns in der Tat
zumeist auf die betriebs- und volkswirtschaftlichen Vorteile Freier
Software, sowie die Gewinne an politischer Unabhängigkeit und
Handlungsfähigkeit. Der erste Schritt ist zu erklären, dass es bei
Freier Software eben nicht "nur um eine Technologie" geht, sondern
um ein neues Paradigma im Umgang mit Software. Software hat sehr
viel mehr Einfluss auf die Gesellschaft, als allgemein angenommen.
Der Zugriff auf Software ist die grundlegende Voraussetzung für
wesentliche Teile unserer Wirtschaft, er entscheidet über die
Meinungsbildung durch den Zugang zu Informationen und beeinflusst
maßgeblich die Möglichkeiten des Einzelnen zu Bildung,
Kommunikation und Arbeit. Das macht Software zu einer Kulturtechnik
und einem Kulturgut. Bei Freier Software geht es darum, ein neues
Paradigma zu etablieren, welches das System in Richtung auf mehr
politische Unabhängigkeit, weniger Monopole, mehr
Gleichberechtigung, niedrigere Markteintrittsbarrieren, bessere
Möglichkeiten der informationellen Selbstbestimmung und eine
gestärkte Volkswirtschaft ändert.
Wie funktioniert das Lobbying der FSF Europe konkret? Die
Organisation hat ja vermutlich nicht das Personal und die Mittel,
um den politischen Entscheidungsträgern in Brüssel und den
Nationalstaaten ständig gewiefte Lobbyexperten auf den Schoß zu
setzen?
Greve: Unsere Mittel sind in der Tat bescheiden -- vor allem im
Vergleich mit Interessengruppen, denen an einer Ausweitung der
intellektuellen Kontrollrechte gelegen ist. Daher bemühen wir uns,
an den wichtigen Stellen Impulse zu setzen. Das kann die Teilnahme
an einer Konferenz, einer Kommission oder auch das Schreiben eines
Artikels sein. Außerdem gibt es auch Leute innerhalb der
Institutionen, die die Vorteile Freier Software erkannt haben und
die wir mit "Munition" ausstatten. Leider ist die Bedeutung dieser
Arbeit schwer zu vermitteln, zumal sie langsam wirkt und eine recht
hohe Frustrationstoleranz erfordert. Dabei ist sie so wichtig wie
nie zuvor, bildet sie doch das Gegengewicht zur proprietären
Software- und Medienindustrie, die dabei ist, sämtliche Claims der
Wissensgesellschaft für sich abzustecken und dabei einen
beträchtlichen Flurschaden anrichtet. Gegen diesen Raubbau am
intellektuellen Fundament der künftigen Generationen arbeiten wir
mit dem Ziel, ein wirtschaftlich wie sozial verträglicheres System
zu etablieren.
Warum macht sich die FSF just so sehr für den Einzug von Linux und
Co. in die öffentlichen Verwaltungen stark?
Greve: Das Paradigma proprietärer Software hat eine stark
monopolisierende Tendenz. Dies leitet sich davon ab, dass
üblicherweise Produkte eines Herstellers nur mit sich selbst gut
funktionieren. Sind nun zwei Menschen darauf angewiesen,
miteinander zu arbeiten oder zu kooperieren, müssen sie zumeist
dasselbe Produkt desselben Herstellers benutzen. Theoretisch bieten
offene Standards zwar einen Ausweg. Praktisch zeigt sich jedoch,
dass dies kaum funktioniert. Die Versuchung, offene Standards zu
"verbessern" ist offensichtlich zu groß für proprietäre
Softwarehersteller. So ist dann nur noch die Migration zu dessen
Produkt möglich.
Der berühmte Lock-in-Effekt?
Greve: Genau. Dieser "virale" Effekt proprietärer Software ist der
Grund dafür, dass das proprietäre Paradigma eine sehr stark
monopolisierende Tendenz aufweist. Besonders schwierig wird es,
wenn die öffentliche Hand auf proprietäre Software setzt, da sie
schnell Gefahr läuft, so Monopolen Vorschub zu leisten. Bei
konsequentem Einsatz Freier Software wird dies vermieden und auch
die politische wie wirtschaftliche Unabhängigkeit der Regierung
gestützt. Außerdem geht davon eine gewisse Akzeptanz aus, die
speziell im Wirtschaftsumfeld wichtig ist und es den Unternehmen
eines Landes leichter macht, mit und durch Freie Software
wirtschaftlich erfolgreich zu sein.
Was sehen Sie als die Höhepunkte Ihres lobbyistischen Schaffens an?
Was haben Sie in den vergangenen zwei Jahren seit der Gründung der
Plattform erreicht?
Greve: Seit der Gründung der FSF Europe Anfang 2001 konnten wir
bereits einige Erfolge verbuchen. So waren wir zu Gesprächen und
Vorträgen von Tokio bis nach Washington im Einsatz. Unsere
Teilnahme am Vorbereitungstreffen für den Weltgipfel zur
Informationsgesellschaft (WSIS) im Juli 2003 in Paris erfolgte als
Teil der deutschen Regierungsdelegation. Andere Beispiele sind die
Commission on Intellectual Property Rights der britischen
Regierung, zu deren Expertenworkshop ich eingeladen war und die als
Ergebnis den Entwicklungsländern den Blick auf Freie Software
empfahl. Auch im Rahmen der Europäischen Kommission waren wir
aktiv. So gelang es uns etwa, im Gebiet der Information Society
Technologies (IST) eine generelle Aussage zugunsten Freier Software
unterzubringen, die Projekten Freier Software einen
Evaluationsbonus bei der Vergabe der Fördergelder gibt.
Ist der Kampf gegen einen Milliardenkonzern wie Microsoft, der
stellvertretend für die Welt des geschlossenen, proprietären
Quellcodes steht, nicht trotzdem oft frustrierend?
Greve: Zunächst einmal kämpfen wir nicht gegen Microsoft, auch wenn
die Firma das manchmal anders zu sehen scheint. Das Monopol, das
Microsoft innehat, ist das zu erwartende Ergebnis eines auf
proprietärer Software aufgebauten Systems. Wäre es nicht Microsoft,
wäre es jemand anders. Natürlich hat der aktuelle Inhaber des
Monopols mehr zu verlieren als Andere und wehrt sich
dementsprechend heftiger, doch ist uns nicht daran gelegen, ein
Monopol gegen ein Anderes zu ersetzen. Wir möchten das System
dahingehend ändern, dass es weniger Tendenzen zur Monopolisierung
gibt. Dabei sind wir bereit, auch Microsoft auf dem Weg zu Freier
Software zu unterstützen -- obwohl es vermutlich noch dauern wird,
bis Microsoft diesen Schritt unternimmt.
Die FSF Europe hat sich gegen die Einführung von Softwarepatenten
ausgesprochen - die Haltung der EU-Kommission und von Teilen des
Europaparlaments weist aber in die entgegen gesetzte Richtung.
Zeigen sich hier die Grenzen des Lobbyings im Namen der Freien
Softwareentwickler?
Greve: Softwarepatente schaden der Freien Software extrem, sind
aber nicht eine ausschließliche Frage der Freien Software.
Tatsächlich geht es hier eher um Belange kleiner und
mittelständischer Unternehmen. Diese mögen in Europa den größten
Teil des Bruttosozialproduktes erwirtschaften, haben aber praktisch
kaum politisches Gewicht. Es sind vor allem Organisationen wie die
amerikanische Business Software Alliance (BSA), die zugunsten von
Softwarepatenten arbeiten. Dass die BSA kein einziges europäisches
Mitglied hat, macht diesen Umstand besonders pikant. Bei einer
Umfrage der Europäischen Kommission zum Thema äußerte sich die
Mehrheit der europäischen Unternehmen übrigens klar kritisch zu
Softwarepatenten. Die Auswerter der Studie haben sich im Nachhinein
dennoch für Softwarepatente ausgesprochen, nachdem die Stimmen
entsprechend des Finanzvolumens der Unternehmen gewichtet wurden.
Wie sich schwammige Patentansprüche gegen die Community einsetzen
lassen, zeigt der heftige Streit zwischen SCO und der Linux-Welt.
Ist das ein Ausblick auf kommende Schlachtfelder oder der Nachhall
eines im Sterben liegenden Softwareverständnisses?
Greve: Die SCO-Auseinandersetzung ist der Todeskampf einer Firma,
die bereits seit Jahren kein klares Konzept und keine innovative
Kraft mehr hat. Daher versuchen sie, mit solchen Manövern eine
übernahme zu erreichen oder zumindest den Aktienkurs kurzfristig in
die Höhe zu treiben. Obwohl SCO selber Freie Software vertrieben
hat, hat das Management sie offensichtlich nie verstanden. Insofern
zeigt sich hier, dass es nicht reicht, sich Freie Software auf die
Fahnen zu schreiben, ohne sie auch in ihren Grundlagen zu
durchdringen. Bei SCO saß man aller Wahrscheinlichkeit der irrigen
Ansicht auf, es handele sich bei GNU/Linux nur um ein neues
Betriebssystem.
Momentan wird in vielen europäischen Ländern die umstrittene
Urheberrechtsrichtlinie aus Brüssel umgesetzt. Wo liegen hier und
in der geplanten Verschärfung des Paragraphenwerks die Gefahren für
die Freie Software?
Greve: Die Gefahren der European Copyright Directive (EUCD) sind
nicht auf Freie Software beschränkt, treten dort aber besonders
deutlich zutage. Die Strafbarmachung der "Umgehung technischer
Schutzmaßnahmen" bedeutet die teilweise Umwandlung der Demokratie
in eine Technokratie. Sie erlaubt es, Barrieren im öffentlichen
Raum zu schaffen, deren überschreitung strafbar ist. So hat
beispielsweise Scientology die entsprechende Gesetzgebung in den
Vereinigten Staaten, den Digital Millennium Copyright Act (DMCA),
erfolgreich zur Zensur eingesetzt. Ein anderes Beispiel ist das des
norwegischen Teenagers Jon Johansen, der wegen Verletzung des DMCA
angeklagt wurde: er hatte die Möglichkeit geschaffen, regulär
gekaufte DVDs auch unter GNU/Linux abzuspielen. Das eigentliche
Ziel von DMCA und EUCD ist es, die Auseinandersetzung mit Software
selbst dann strafbar zu machen, wenn diese völlig legal ist. Es
geht um die Implementierun eines Digitalen Restriktionsmanagements
(DRM), von dem sich die Plattenindustrie die Lösung ihrer internen
Strukturkrise verspricht. Erforderlich ist dafür die totale
überwachung des Nutzers. Das verträgt sich naturgemäß nicht mit
Freier Software, die darauf ausgelegt ist, dem Nutzer die Freiheit
der Kontrolle über seine informationelle Umgebung zu geben.
Sie haben im Februar das Fiduciary Licence Agreement (FLA)
veröffentlicht. Was genau ist das und wer profitiert davon?
Greve: Die Treuhänderische Lizenzvereinbarung (FLA) erlaubt es
Autoren Freier Software, die FSF Europe oder eine andere
Organisation zum Treuhänder ihrer Rechte zu machen. Dadurch kann
die FSF Europe die langfristige juristische Wartbarkeit und
Sicherheit Freier Software gewährleisten und zudem die Autoren vor
einem Teil des juristischen Risikos schützen. Die FSF Nordamerika
macht dies bereits seit einiger Zeit für das GNU-Projekt und das
hat sich gerade auch im SCO-Fall von unschätzbarem Wert erwiesen.
Nicht umsonst konzentrieren sich alle Angriffe von SCO
ausschließlich auf den Linux-Kernel des GNU/Linux-Systems, denn
dort wurden solche Vorkehrungen nicht getroffen. Nutznießer des FLA
sind also die Autoren und Nutzer Freier Software, vor allem auch
die kommerziellen Nutzer, die auf eine entsprechende
Rechtssicherheit angewiesen sind.
Im Dezember steht der World Summit on the Information Society in
Genf an, auf dem im internationalen Rahmen die Weichen für die
vernetzte Gesellschaft gestellt werden sollen. Die FSF Europe
vertritt dabei mit die Interessen der Netzbürger. Haben Sie ein
gutes Gefühl oder werden sich die großen Konzerne hier ähnlich wie
in der World Intellectual Property Organization (WIPO) durchsetzen?
Greve: Tatsächlich steht dies zu befürchten. Momentan tun viele so,
als ob der WSIS der falsche Ort sei, um die Rechte an der
Informationsgesellschaft zu diskutieren. Dies solle man lieber
innerhalb der WIPO tun, heißt es. Dazu kommen Probleme mit
Regierungen, die sich gegen diese Diskussion mit dem Argument
wehren, sie sei Aufgabe einer Menschenrechtskommission. Dass
Informationstechnologie auch dazu eingesetzt werden kann,
bestehende Menschrechte de facto außer Kraft zu setzen, fällt
schnell unter den Tisch.
Was ist nötig, um Software als "Kulturgut" stärker ins öffentliche
Bewusstsein zu hieven?
Greve: Zunächst einmal ist es wichtig, dass Menschen beginnen, zu
verstehen, wie sehr Software bereits in das tägliche Leben
eingedrungen ist. Im Zweifelsfall müsste dies auch an Schulen und
Universitäten behandelt werden. Grundkenntnisse im Programmieren
wären hilfreich dabei, die Möglichkeiten der
Informationstechnologie zu verstehen. Das Wissen um grundlegende
Zusammenhänge und die Existenz bestimmter Fragen und Gefahren
dürfte unverzichtbar sein. Teil des Problems ist, dass diese Fragen
in den Medien üblicherweise im Technik- oder Wissenschaftsteil
behandelt werden, obwohl sie eher in den politischen Teil und oder
ins Feuilleton gehören.
Kann die freie Softwaregemeinde heute bereits mit ausreichenden
Alternativen zur proprietären Softwareentwicklung aufwarten?
Greve: Ja, alle Standardprobleme lassen sich ebenso gut oder sogar
besser lösen. Speziell bei den vernetzten Aktivitäten hat Freie
Software klar die Nase vorn - der größte Teil des Internet basiert
darauf. Mittlerweile lässt sich sagen, dass GNU/Linux nicht mehr
schwerer zu bedienen ist als beispielsweise Windows. Allerdings
sollten Umsteiger die Bereitschaft mitbringen, sich mit etwas Neuem
auseinanderzusetzen. Die Ausnahme bilden im Moment noch einige
branchenspezifische Lösungen, die häufig auf Windows
maßgeschneidert wurden. Doch auch hier lassen sich in der Praxis
oft Lösungen finden und es zeigt sich, dass diese Lücken zunehmend
geschlossen werden.
Monopole wie Microsoft erleichtern Anwendern häufig das Arbeiten
mit dem Computer, etwa durch die raschere Etablierung von
Standards. Ist das wirklich immer nur schlecht für den
(Dumm-)Nutzer, der selbst mit dem Quellcode gar nichts anfangen
kann?
Greve: Im professionellen Bereich gelten andere Kriterien und
Maßstäbe, doch begegnet man dieser Frage gelegentlich im Bereich
der Privatanwender. Allerdings erweist sich die Annahme bei Licht
betrachtet als auf Sand gebaut. Zu den wesentlichen Eigenschaften
des proprietären Software-Paradigmas gehört die Notwendigkeit von
erzwungenen Updates. Diese erfordern von den Nutzern zum Teil eine
wesentliche Umstellung und es wird oft bewusst die Kompatibilität
zu alten Versionen aufgegeben. Dazu kommt, dass der Preis für diese
scheinbare Standardisierung recht hoch ist und die Frage nach dem
Sourcecode dafür sekundär ist. Vom gesellschaftlichen Standpunkt
zentral ist die persönliche informationelle Freiheit und
Selbstbestimmung des Nutzers.
Was entgegen Sie Kritikern, die der FSF einen Hang zum Dogmatismus
vorwerfen? Wäre es manchmal nicht sinnvoller, statt auf Begriffen
wie "Freier Software" statt "Open Source" oder "GNU/Linux"
herumzureiten, pragmatischer vorzugehen?
Greve: Leider scheint es, dass heutzutage "pragmatisch" oft als
Synonym für kurzsichtig herhalten muss. Das halte ich für
problematisch. Die Free Software Foundation hat sich immer um
langfristige Perspektiven bemüht und ist zumeist außerordentlich
pragmatisch vorgegangen. Ein gutes Beispiel ist die GNU General
Public License (GPL), die meistverwandte Lizenz Freier Software,
die von der FSF herausgegeben, gewartet und geschützt wird. Diese
Lizenz ist sehr bewusst so geschrieben, dass sie die maximale
Freiheit der Mehrheit schützt -- unter der Annahme, dass manche
Menschen sich egoistisch verhalten. Sie funktioniert ausgezeichnet
in einer rein pragmatischen Welt. Deswegen setzen sie Unternehmen
wie IBM ein. Was die Begriff angeht, so zeigt die Erfahrung, dass
diese die Art und Weise beeinflussen, wie Menschen denken. "Open
Source" wurde 1998 als Marketingbegriff für Freie Software
vorgeschlagen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass er speziell
bei Nicht-Entwicklern den wahren Inhalt, die Freiheit, nicht
vermittelt. Dazu kommt, dass der Begriff sich als anfällig für
Missbrauch und inflationäre Verwendung erwiesen hat. Pragmatismus
kann auch bedeuten, einen Marketingversuch aufzugeben, wenn klar
wird, dass er mehr schadet als nutzt.
Last update: $Date: 2004/01/12 13:54:41 $ $Author: greve $ [5]Über
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References
1. http://www.germany.fsfeurope.org/index.de.html
2. http://viadrina.euv-frankfurt-o.de/~sk/Pub/interview-greve.html
3. http://www.germany.fsfeurope.org/
4. http://gnuhh.org/
5. http://www.germany.fsfeurope.org/about/about.de.html
6. http://www.germany.fsfeurope.org/associates/associates.de.html
7. http://www.germany.fsfeurope.org/contact/contact.de.html
8. http://www.germany.fsfeurope.org/documents/documents.de.html
9. http://www.germany.fsfeurope.org/help/donate.de.html
10. http://www.germany.fsfeurope.org/events/events.de.html
11. http://www.germany.fsfeurope.org/help/help.de.html
12. http://www.germany.fsfeurope.org/news/news.de.html
13. http://www.germany.fsfeurope.org/order/order.de.html
14. http://www.germany.fsfeurope.org/press/index.de.html
15. http://www.germany.fsfeurope.org/projects/projects.de.html
16. http://www.germany.fsfeurope.org/projects/community.de.html
17. http://www.germany.fsfeurope.org/projects/legal.de.html
18. http://www.germany.fsfeurope.org/projects/other.de.html
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20. http://www.germany.fsfeurope.org/help/thankgnus.de.html
--
Georg C. F. Greve <greve(a)fsfeurope.org>
Free Software Foundation Europe (http://fsfeurope.org)
GNU Business Network (http://mailman.gnubiz.org)
Brave GNU World (http://brave-gnu-world.org)
The Free Software Community After 20 Years: With great but
incomplete success, what now?
hat eine (inoffizielle, leider mittelschlechte) Übersetzung:
http://www.thinknerd.de/?q=node/view/174
Eigentlich wäre eine Übersetzung auch nicht direkt
erlaubt gewesen, da nur das "wörtliche" Kopieren erlaubt ist.
Deshalb sende ich das hier als ein Zwischenstück,
auf dass jemand die übersetzung verfollständige,
damit wir sie prüfen und der FSF zukommen lassen können.
Bisher habe ich die Überschrift, den Absatz mit den
proprietären Beispielsprogrammen und ein paar Tippfehler korrigiert:
Die Freie Software-Gemeinschaft nach 20 Jahren:
Was nun, nach großen, aber nicht vollständigen Erfolgen.
Es ist heute 20 Jahre her, das ich meine Arbeit beim MIT niedergelegt
habe um ein freies Betriebssystem zu entwickeln, GNU. Während wir nie
ein komplettes GNU System freigegeben haben das produktiv einsetzbar
ist, wird eine variante des GNU-Systems von 10 Millionen Leuten
benutzt welchen das meist nichtmal bewusst ist.
Freie Software bedeutet nicht "Gratis", es bedeutet das die Benutzer
das Programm frei benutzen können, den Quellcode studieren und ändern
können, und es weitergeben können mit oder ohne änderungen, gratis
oder gegen Gebühr.
Ich hatte gehofft das ein freies Betriebssystem den Weg öffnen würde
für immer der Unterwerfung propertiärer Software zu entkommen. Ich
habe die hässlichkeit erfahren die nicht freie Software seinen Usern
auferlegt, und ich war gezwungen zu fliehen und anderen diese
Möglichkeit auch zu geben.
Nicht-freie Software beinhaltet ein antisoziales System welches
Mitarbeit und Gemeinschaft verbietet. Es ist normalerweise nicht
möglich in den Quellcode zu schauen, man kann nicht sagen welche bösen
Tricks oder dumme Bugs sie beinhaltet. Wenn man etwas nicht mag kann
man es nicht ändern. Und das schlimmste von allen, es ist verboten sie
mit anderen zu teilen. Das verbot Software zu teilen bedeutet die
Bildung der Gesellschaft zu beschneiden.
Heute haben wir eine große Gemeinschaft an Benutzern, die GNU, Linux
und andere freie Software benutzen. Tausende von Leuten möchten das
erweitern und haben das Ziel mehr Computerbenutzer von freier Software
zu überzeugen adaptiert. Doch was bedeutet es "freie Software zu
benutzen"? Bedeutet es von propertiärer Software zu flüchten oder
lediglich freie Software neben nicht-freier zu installieren? Sind wir
darauf aus Leuten die Freiheit zu zeigen, oder sie nur in unsere
Arbeit einzuweisen? In anderen Worten, arbeiten wir für den Frieden,
oder haben wir dieses Ziel mit dem flachen Ziel der Popularität
ersetzt?
Es ist einfach diese Angewohnheit der Unterscheidung zu übeschauen,
denn in vielen Situationen macht es keinen Unterschied. Wenn Du
versuchst eine Person davon zu überzeugen ein freies Programm
auszuprobieren, oder GNU/Linux installierst, wird das zur gleichen
praktischen Anwendung führen. In anderen Situationen jedoch spornen
die zwei Ziele sehr unterschiedliche Tätigkeiten an.
Was sollten wir zum Beispiel sagen
wenn der nicht-freie Video-Treiber "Hackelig",
die nicht-freie Datenbank "Prophezeihung"
oder der nicht-freie Indonesische Sprach-Interpreter mit Wortschatz
für GNU/Linux veröffentlicht werden?
Sollten wir den Entwicklern für diese "Unterstützung"
unseres Systems danken, oder sollten wir dieses
nicht-freie Programm wie irgendein anderes nicht-freies betrachten
-- wie eine attraktive Beeinträchtigung, eine Versuchung der
Knechtschaft, oder als ein Problem was gelöst werden müsste.
Wenn Du als Ziel die erhöhte Popularität bestimmter freier Software
nimmst, und versuchst mehr leute zu überzeugen freie Programme zu
benutzen, dann würdest Du denken das diese nicht-freien Programme
helfende Beiträge zu diesem Ziel sind.
Es ist hart zu entscheiden ob die Verfügbarkeit propertiärer Software
hilft GNU/Linux populärer zu machen. Wenn die weitverbreitete
Benutzung von GNU oder Linux das ultimative Ziel unserer Gemeinschaft
ist, sollten wir logischerweise alle Anwendungen die darauf laufen
appplaudierend begrüßen, ob frei oder nicht.
Aber wenn unser Ziel die Freiheit ist, so ändert das alles. Benutzer
können nicht frei sein wenn sie ein ein nicht-freies Programm
verwenden. Um die Bürger des Cyberspaces zu befreien müßen wir
nicht-freie Programme durch freie ersetzen, und nicht akzpetieren.
Nicht-Freie Software ist kein Beitrag zu unserer Gemeinschaft,
sie ist der Versuch den Frieden fern zu halten.
Es gibt zwei allgemeine Beweggründe warum man ein freies Programm
entwickeln will. Einer ist, dass es kein anderes Programm gibt welches
eine bevorstehende Arbeit erledigen soll. Leider beseitigt der
gebrauch eines nicht-freien Programmes diesen Beweggrund (insofern
eines Existiert). Der andere Beweggrund ist es "frei zu sein", welcher
die Leute dazu bewegt freien Ersatz für nicht-freie Programme zu
erschaffen. Dieses Motiv ist das einzigste welches die Arbeit
erledigen kann. Schon allein ein neues aber nicht-fertiges freies
Ersatzprogramm zu benutzen, auch wenn es technisch nicht mit dem
nicht-freien Modell mithalten kann, hilft die Entwickler anzuspornen
und die Entwicklung voranzutreiben bis es überlegener wird.
Diese nicht-freien Programme sind nicht trivial. Die Entwicklung
freier Ersatz-Software ist grosse Arbeit die jahre dauern kann. Diese
Arbeit braucht die Hilfe zukünftiger Hacker, junger Leute von heute,
die dazu inspiriert werden müßen beier freier Software mitzuhelfen.
Was können wir heute tun um zu helfen, die Leute zu überzeugen,
zukünftig, die notwendige Betreuung und die Zielsetzung beizubehalten
um diese Arbeit zu beenden?
Der wirkungsvollste Weg unsere Gemeinschaft in der Zukunft zu
verstärken ist es das Verständnis des Wertes der Freiheit zu
verbreiten, sowie mehr Leuten die moralische unakzeptanz nicht-freier
Software beizubringen. Menschen welche langfristig den Wert der Freiheit
erkennen, sind die wesentlichste und beste Verteidigung.
übesetzung in Arbeit
Grobübersetzung Thinknerd.de
Kleine Verbesserungen: B. Reiter
Original:
Copyright 2004 Richard Stallman
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permitted world wide without royalty provided this notice is
preserved.