Heise berichtet Interessantes von der "Wissenswert" Tagung in Berlin.
http://www.heise.de/newsticker/data/jk-19.04.02-005/
Auszug, der zweigt, dass auch mehre Experten die
Kritik der Freien Software Gemeinschaft gegen das Verständniss des
Begriffes "geistiges Eigentum" teilen:
Wie Zerdick hält daher auch der Wirtschaftsinformatiker
[44]Bernd Lutterbeck von der TU Berlin die Verwendung des Begriffes
"geistiges Eigentum" für verfehlt, weil es sich gar nicht um
Eigentum handele, "sondern ein von der Rechtsordnung gewährtes
Verwertungsmonopol". Die simple Übertragung und Verschärfung der im
18. und 19. Jahrhunderts gewachsenen Instrumente von Patentrecht
und Copyright erweist sich im Cyberspace jedenfalls als
dysfunktional, denn schon im Unterschied zum Buch ist jede Nutzung
des Computers untrennbar mit Kopiervorgängen verbunden. "Die
Wissensgesellschaft wird gar nicht erst entstehen, wenn der Trend
zur Ausweitung von Urheberrecht und Patentschutz weiter anhält."
http://www.heise.de/newsticker/data/jk-29.04.02-002/
Petition zur Rettung der Privatkopie
Unter dem Slogan "Rettet die Privatkopie!" legt eine
Online-Initiative, zu der sich erstmals zahlreiche
Netzorganisationen wie Bundestux, der Chaos Computer Club, Fitug,
Foebud, der Virtuelle Ortsverein der SPD oder die Online-Plattform
Odem zusammengeschlossen haben, Protest gegen die geplante
Urheberrechtsnovelle des Bundesjustizministeriums ein.
Hauptorganisator ist der Berliner Vernetzungsverein mikro, der seit
Ende vergangenen Jahres an neuen Formaten für Online-Kampagnen
arbeitet. Zu den renommierten Erstunterzeichnern der Petition
geho"ren Abgeordnete auf Bundes- und La"nderebene genauso wie
Informatikprofessoren und Netzwissenschaftler.
THOMAS TEMPLIN wrote:
> Weiss jemand wer bzw. welche Gruppe hinter dem Oekonux Projekt
> (http://www.oekonux.de/) steht.
> Ich hab kein Impressum finden können.
Die Kritik hat dazu geführt, dass es nun eine Seite gibt, die das
beschreibt: http://www.oekonux.de/projekt/beschreibung.html
Danke nochmal!
Ciao,
Stefan
--
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
Internetredaktion
Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin
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mailto:stefan.meretz@verdi.de
maintaining: http://www.verdi.de
private stuff: http://www.meretz.de
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Gibt hier einen Diskussionsklassiker,
Was ist besser: X11 Lizenzen oder GNU GPL?
Da ich darauf aufmerksam gemacht wurde,
habe ich gleich drei Kommentare abgegeben.
http://www.linux-community.de/Neues/story?storyid=3517
Wenn so ein Thema mal gefragt wird,
habe wir ab und zu vielleicht die Möglichkeiten ein paar weit
verbreitete Missverständnisse freundlich wieder klar zu stellen.
Hi,
Thomas Templin wrote:
> Donnerstag, 11. April 2002 09:06 Marten Feldtmann wrote:
>> Das wird mehrere Gruende haben (wir sind auch ein Software-Haus):
>>
> Ah, ja. Aber ohne ein vernünftiges Konzept für das neue Feld der
> OpenSource Software, wie ich einmal vermute.
Neu ist das Feld nicht, nur diese komische Bezeichnung. Freie Software
gibt's seit Urzeiten, die "Begründung" für Freie Software seit 1983 und
durch das Internet auch eine stark vergrößerte Gemeinschaft mit
schnelleren Entwicklungen.
>> 1) Softwareerstellung ist teuer und muss verkauft werden.
Dagegen wird niemand bei der FSF Europe was sagen. Bernhard und Werner
können sicher was über z.B. Ägypten sagen. ;-)
> Als Beispiel mag zum Beispiel TheCompany mit ihrem Kivio dienen,
> die leben recht gut mit dem OpenSource Prinzip.
Nunja, sie haben Kivio ins KOffice-CVS geschmissen und entwickeln jetzt
lieber eine plattformübergreifende, aber proprietäre Version. Meine
persönliche Empfehlung ist Gnome Dia (siehe gnome.org oder
google-Suche), gips für GNU und Windows.
>> 2) Portierbare Software muss vorher entsprechend designed
>> werden, damit sie portierbar ist - das wird nicht billiger.
Aus dem Design der Portierbarkeit leiten sich häufig auch andere gute
Designprinzipien ab.
Ich möchte vielmehr behaupten, dass viele (nicht nur kleine und
mittlere!) Softwarefirmen Software nicht designen, sondern irgendwie
eine grobe Spezifikation anfangen, strategisch ungünstig und feige
entwickeln (Mut zu Redesign!) und dann auf Altlasten und alten Fehlern
sitzen bleiben, die sie irgendwie warten müssen. Software zu warten ist
auch bei sauberster Programmierung eine sehr unangenehme Tätigkeit. Wenn
der Code schlecht ist, wird sie so richtig eklig. Und spätestens nach
ein paar Jahren ist an Portierbarkeit nicht mehr zu denken.
> Na, das Argument in Zeiten der Eierlegendenwollmilchsäue von CASE
> Tools und mitlerweile für alle Plattformen verfügbaren Libraries
> ist aber doch wohl überholt, oder nicht. Das es komplexer ist für
> mehrere Betriebssysteme auf einmal zu programmieren das ist zwar
> richtig aber man kann auch etwas anderes einsetzen als nur M$
> Visual C oder ähnliches.
Vorschlag: Lieber Skriptsprachen. Mein Lieblingsbeispiel: Python ist
herrlich und funktioniert plattformübergreifend, ist leicht verständlich
für C++- und Java-Entwickler. Wenn's sein muss, kann man auch PHP
(ugly!) nehmen.
Ciao,
Christian
--
I am chaos. I am the substance from which your artists and scientists
build rhythms. I am the spirit with which your children and clowns
laugh in happy anarchy. I am chaos. I am alive, and tell you that you
are free. - Eris, Goddess Of Chaos, Discord & Confusion
Hallo alle miteinander.
Ich erlaube mir mal einen wie ich finde interessanten Thread der
gerade auf der SuSE-Linux Liste angefangen wurde hierher zu posten.
Alle die sich mit den Zielen der FSF auskennen und mit Argumenten
nicht verlegen sind sind von mir herzlichst eingeladen sich dort zu
beteiligen.
Wäre doch gelacht, wenn man daraus nicht einen megaThread machen
könnte. Also alles an die Tasten und auf die Plätze fertig los
*lach*
Ach ja, fast hätt ich's vergessen anmelden geht mit:
http://www.suse.de/de/support/mailinglists/
und dort der Punkt:
suse-linux
Diskussionen rund um SuSE Linux (deutsch)
Tschüss,
Thomas
Part 1
---8<---
Re: OT: Warum gibt's dies und das nicht für Linux? ( was: Linux
Alternative zu MS Projekt ??)
Datum: Thu, 11 Apr 2002 09:06:52 +0200
Von: Marten Feldtmann <marten(a)phoenix-edv.netzservice.de>
An: linux(a)keen-web.de
Kopie: suse-linux(a)suse.com
Das wird mehrere Gruende haben (wir sind auch ein Software-Haus):
1) Softwareerstellung ist teuer und muss verkauft werden. Ich sehe
z.Z. nur einen sehr begrenzten Markt fuer Client-Software unter
Linux - und damit lohnt es sich nicht, Software fuer Linux zu
schreiben. Das kann man mit OS/2 damals vergleichen.
2) Portierbare Software muss vorher entsprechend designed werden,
damit sie portierbar ist - das wird nicht billiger.
3) Die Kunden wollen nicht unbedingt "Portierungen", sondern native
Anwendungen (Problem OS/2 mit Portierung von
Windows-Anwendungen),
die die Vorteile des jeweiligen Betriebssystemes ausnutzen.
4) Die Bereitschaft fuer Software Geld zu bezahlen moechte ich in
der
Linux-Gemeinde als nicht sehr hoch einschaetzen.
Diese ganzen Ueberlegungen moechte ich nur fuer den Client-Markt
gelten
lassen - im Servermarkt kann das alles ganz anders aussehen.
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und meine erste Antwort darauf, ich hab mir gedacht besser ich als
erst einmal keiner :)
---8<---
Donnerstag, 11. April 2002 09:06 Marten Feldtmann wrote:
> Das wird mehrere Gruende haben (wir sind auch ein Software-Haus):
Ah, ja. Aber ohne ein vernünftiges Konzept für das neue Feld der
OpenSource Software, wie ich einmal vermute.
> 1) Softwareerstellung ist teuer und muss verkauft werden. Ich
> sehe z.Z. nur einen sehr begrenzten Markt fuer Client-Software
> unter Linux - und damit lohnt es sich nicht, Software fuer Linux
> zu schreiben. Das kann man mit OS/2 damals vergleichen.
Da könnte ich aus der Sicht der FSF sicherlich einiges an triftigen
Gegenargumenten liefern :)
Du schilderst hier meines Erachtens eher das Problem der nicht
vergleichbaren Art und Weise der Entwicklung aus der Sicht eines
reinen Programmier Hauses, die für deinen Fall sicherlich
stichhaltig ist.
Aber gerade das Prinzip der verteilten Produktion und das der eher
an genossenschaftliche Prinzipien erinnernde finanzieren der
Erstellung sind für kleinere Unternehmen ein Weg sich sehr
kostensparend eine "eigene" Software Abteilung zu leisten.
Ich könnte dir einige Beispiele von kleinen und mittelständischen
Unternehmen liefern, die sich direkt an der finanziellen
Unterstützung von OpenSource Programmierern und damit deren
Projekte beteiligen.
Das es für ein Unternehmen wie deines hakt ist eher dem Umstand zu
verdanken, dass es nicht in das kurzfristige Denken der
Gewinnmaximierung eines auf die bisherigen Vertriebswege fixierten
Unternehmens abbildbar ist.
Als Beispiel mag zum Beispiel TheCompany mit ihrem Kivio dienen,
die leben recht gut mit dem OpenSource Prinzip.
> 2) Portierbare Software muss vorher entsprechend designed
> werden, damit sie portierbar ist - das wird nicht billiger.
Na, das Argument in Zeiten der Eierlegendenwollmilchsäue von CASE
Tools und mitlerweile für alle Plattformen verfügbaren Libraries
ist aber doch wohl überholt, oder nicht. Das es komplexer ist für
mehrere Betriebssysteme auf einmal zu programmieren das ist zwar
richtig aber man kann auch etwas anderes einsetzen als nur M$
Visual C oder ähnliches.
> 3) Die Kunden wollen nicht unbedingt "Portierungen", sondern
> native Anwendungen (Problem OS/2 mit Portierung von
> Windows-Anwendungen), die die Vorteile des jeweiligen
> Betriebssystemes ausnutzen.
Ob es sich bei einer Anwendung um eine Portierung oder einer
nativen Anwendung handelt ist den Unternehmen so ziemlich schuppe.
Erst einmal sind da die Anforderungen an die benötigten Leistungen
einer Anwendung und das hat nichts mit portiert oder native zu tun.
Würde man deiner argumentation folgen, dann würde es keinen Bedarf
für StarOffice oder ProEngineer oder M10 oder ...
geben und das willst Du doch wohl nicht im Ernst behaupten :)
> 4) Die Bereitschaft fuer Software Geld zu bezahlen moechte ich
> in der Linux-Gemeinde als nicht sehr hoch einschaetzen.
Ich glaube da werden jetzt Äpfel mit Birnen verglichen.
Ein Unternehmen ist sehr wohl bereit Geld in seine IT-Umgebung zu
investieren. Nur möchte ich mal behaupten, dass es den meisten
Unternehmen egal ist, ob sie für eine Anwendung -die funktioniert-
oder für die Dienstleistung das ganze am laufen zu halten bezahlt.
Der Vorteil der Finanzierung über die Dienstleistung des Betriebes
einer IT-Umgebung hat gerade für klein und mittelständische
Unternehmen den Vorteil, dass es sich weitaus besser in eine
längefristige Abschreibungs-Strrategie integrieren lässt, als
kurzfristige horrend hohe einmalige Kosten. Die Erstellung von
Software und die Ertragserwirtschaftung nur aus dem Verkauf
derselben ist meines Erachtens in etwa mit der "Kistenschieberei"
der grossen Linux Distributoren vergleichbar. Nicht zuletzt SuSE
hat sich mitlerweile von "Kistenschieber" zum Dienstleister
entwickelt und damit -wenn man den Publikationen der Presse glauben
darf- noch gerade einmal vor dem Untergang gerettet.
> Diese ganzen Ueberlegungen moechte ich nur fuer den Client-Markt
> gelten lassen - im Servermarkt kann das alles ganz anders
> aussehen.
Wie schon gesagt, meiner Meinung nach liegen die von dir
geschilderten Probleme ehr in einer nicht auf den Bereich der
OpenSource abbildbaren Geschäftsmodelles als in der Problematik des
nicht vorhandenen Bedarfes.
Ich gebe ohne weiteres zu, die Umstellung auf ein OpenSource Modell
ist für einen Hersteller von Software ein sehr grosser
Paradigmenwechsel der mit den bekannten Konversionsproblemen bei
einer neuorientierung eines technologischen Bereiches vergleichbar
und der mit einigen grossen Stolpersteinen gepflastert ist. Aber
eine solche Neuorientierung kann durchaus für euer Unternehmen ein
zusätzliches Standbein sein, das zukünftige Absatzwege und Modelle
parallel zu bisherigen eröffnet.
Bei Problemen und nötigen Hilfestellungen,
fragen sie die FSF-Europe oder einen etablierten Hersteller von
OpenSource Software.
*grins* der Satz musste noch sein
Wo ich dir allerdings voll und ganz recht geben muss ist der
Umstand, dass der/die normale Anwender von einem Linux
Betreibssystem in der letzten Zeit immer weniger bereit ist auch
etwas in den Erhalt derselben zu investieren. Die meisten sind der
Meinung OpenSource finanziert sich ja bereits über die Summen, die
grosse Unternehmen wie IBM... SuSE... und andere zur Verfügung
stellen. Das ist für die Zukunft eine Einstellung die sich unter
Umständen verheerend auf die OpenSource Bewegung auswirken kann.
Abgesehen von dem Umstand, dass der Anwender sich damit wieder den
sogenannten "Global Players" wie IBM, HP, SUN und anderen
ausliefert, die nicht gerade für ihre Mildtätigkeit und ihren
Respekt vor kleineren Unternehmen die sich in ihrem Segment mit
betätigen bekannt sind, besteht vor allem die Gefahr zukünftige
Anwendungen nur noch nach den Bedürfnissen die diese Untenehmen
vorgeben entwickelt werden und das ist bestimmt nicht immer im
Sinne des privaten Anwenders.
Ich sehe die Problematik der fehlenden Motivation der Anwender und
auch der fehlenden etablierten Geschäfts-Modelle, gerade für
kleinere, Softwareschmieden die am Markt bestehen wollen auch und
die FSF versucht dies für beide Seiten akzeptabel unter einem Hut
zu bringen.
Als kleineres Software Unternehmen kann gerade das angestrebte neue
Europäische Patentrecht in Bezug auf die patentierbarkeit von Code
in kurzer Zeit das aus bedeuten und dann ist es sicherlich von
Vorteil bereits ein auf einem anderen Geschäftsmodell basierendes
Standbein zu haben. Schliesslich vertritt die FSF weltweit die
Rechte und dann wohl auch die Patente an den GNU (OpenSource)
Projekten.
Siehe auch. http://www.fsf.europe.org
Tschüss,
Thomas
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